Das Alpha-Fetoprotein, auch als AFP, Apha-1-Fetoprotein oder α-1-Fetoprotein bezeichnet, ist ein Eiweiß (Protein), das normalerweise nur in der Schwangerschaft von Zellen des sich entwickelnden Kindes (Fetus) gebildet wird.
Beim Erwachsenen kommt dieses Protein praktisch nicht vor. Erhöhte Konzentrationen dieses Stoffes im Blut weisen auf einen Tumor oder eine Erkrankung der Leber hin. Außerdem wird das Alpha-Fetoprotein in der Pränataldiagnostik verwendet, um mögliche Fehlbildungen des Kindes zu erkennen.
Bei Verdacht auf folgende Krebsarten wird die Konzentration dieses Enzym im Blut gemessen:
Bei der Beurteilung der Tumormarker-Werte ist unbedingt zu beachten, dass sie nie eindeutig das Vorhandensein eines Tumors beweisen können. Zusätzlich müssen weitere Untersuchungen, vor allem bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder CT, durchgeführt werden, um eine sichere und richtige Diagnose stellen zu können.
Die Bestimmung der AFP-Konzentration dient im klinischen Alltag vor allem zur Kontrolle des Therapieverlaufs bei einer Tumorbehandlung.
Es gibt aber auch andere Krankheiten, die nichts mit Krebs zu tun haben, aber trotzdem eine Erhöhung der AFP-Konzentration verursachen. Dazu gehören Erkrankungen der Leber wie die Leberzirrhose, Leberentzündung (Hepatitis) oder auch Schädigungen der Leber durch Gifte oder Medikamente.
Das AFP ist in der Schwangerschaft natürlicherweise erhöht. Allerdings gibt es auch dafür je nach Schwangerschaftswoche Grenz- und Referenzwerte. Werden diese überschritten, kann das ein Hinweis auf das Vorliegen einer Entwicklungsstörung des Kindes sein. Die Werte werden häufig bei Vorsorgeuntersuchungen im Verlauf der Schwangerschaft bestimmt, zum Beispiel beim Triple-Test.
Ursache einer Erhöhung der Werte können folgende Störungen sein:
Die Konzentration des AFP kann jedoch auch erhöht sein, wenn keine Entwicklungsstörung vorliegt, sondern der Schwangerschaftsabschnitt falsch berechnet wurde oder eine Schwangerschaft mit Zwillingen oder Mehrlingen vorliegt. Erniedrigte Werte findet man bei ungeborenen Kindern mit Trisomie 21 (Down Syndrom).
Letzte Aktualisierung am 30.11.2021.