Das prostataspezifische Antigen (PSA) ist ein Enzym, das von der Prostata gebildet wird und im Ejakulat zu dessen Verflüssigung dient. Häufig wird es auch als Semenogelase oder Kallikrein 3 bezeichnet.
Als Tumormarker spielt das PSA eine wichtige Rolle in der Nachsorge und Therapiekontrolle bei Patienten mit einem Prostatakarzinom.
Obwohl dieses Enzym ausschließlich in der Prostata gebildet wird, ist noch nicht vollständig geklärt, ob sich die Bestimmung der Werte für die Vorsorge und Früherkennung von Prostatakrebs eignet, da es hierzu einige widersprüchliche Studien gibt. Eine Erhöhung der Werte kann auch durch eine gutartige Prostatavergrößerung verursacht werden.
In Deutschland ist die Messung der PSA-Werte im Rahmen einer jährlichen Vorsorgeuntersuchung eine so genannte IGeL (Individuelle Gesundheitsleistung). Sie muss, wenn ein Patient diese Untersuchung wünscht, privat bezahlt werden, da die meisten Kassen die Kosten nicht übernehmen.
Am häufigsten wird es daher zur Verlaufs- und Therapiekontrolle bereits diagnostizierter Prostatakarzinomen verwendet. Eventuell auftretende Rezidive (erneutes Wachstum des Tumors) oder Metastasen (Tochtergeschwüre) können so frühzeitig erkannt und behandelt werden.
Der Grenzwert der PSA-Konzentration im Blut wird in der Literatur unterschiedlich angegeben und ist stark abhängig vom Alter des Patienten und kann individuell starke Schwankungen aufweisen. Der „Graubereich", also Werte, die durch weitere diagnostische Maßnahmen zum Beispiel eine Biopsie (Gewebeentnahme) überprüft werden sollten, liegt zwischen 4 und 10 µg/l. Eine Beurteilung der gemessenen Werte kann aufgrund dieser Unsicherheiten nur durch einen Facharzt für Urologie erfolgen.
Das PSA kommt im Blut in einer an ein Eiweiß gebundenen und in einer freien Form vor. Die beiden Formen so wie das Gesamt-PSA können getrennt bestimmt werden. Aus dem Verhältnis der einzelnen Werte zueinander lässt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit aussagen, ob es sich um eine gutartige oder bösartige Vergrößerung der Prostata handelt.
Weitere Erkrankungen und Faktoren bei denen der PSA-Wert erhöht sein kann:
Letzte Aktualisierung am 30.11.2021.