Die Bezeichnung Warzen ist zunächst ein Sammelbegriff für Hautwucherungen, die durch Viren ausgelöst sind. Die sogenannten Dellwarzen stellen eine Unterform dar und werden auch als Molluscum contagiosum bezeichnet. Sie sind weltweit verbreitet und äußern sich durch kleine hellrote, perlähnliche Knötchen auf der Haut.
Mollusken werden durch direkten oder indirekten Kontakt übertragen. Meist sind Kinder unter zehn Jahren betroffen. Ein zweiter Erkrankungsgipfel existiert im Erwachsenenalter zwischen dem 20. und 29. Lebensjahr. Hier ist vor allem die Übertragung durch Geschlechtsverkehr entscheidend.
Dellwarzen entstehen durch eine Infektion mit einem Virus aus der Familie der Pockenviren, dem sogenannten Poxvirus.
Die Ansteckungsgefahr der Dellwarzen ist im Vergleich mit anderen Warzenformen mittelgradig. Im Normalfall muss ein enger Körperkontakt gegeben sein, um das Virus zu übertragen.
Im jungen Erwachsenenalter werden die Poxviren häufig durch Geschlechtsverkehr übertragen. Meist ist dann vor allem die Genitalregion von den Dellwarzen befallen.
Wie hoch das Risiko Warzen zu entwickeln bei jedem Einzelnen ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Personen mit einem geschwächten Immunsystem, wie beispielsweise durch eine Chemotherapie, sowie Neurodermitispatienten sind häufiger von Warzen betroffen als gesunde Personen.
Auch das Vorliegen einer intakten Haut spielt eine große Rolle. Bei gesunden Hautverhältnissen haben die Viren größere Schwierigkeiten in die Haut einzudringen als bei offenen Hautstellen.
Wie der Name Molluscum contagiosum schon andeutet, sind Dellwarzen hoch ansteckend (kontagiös).
Die Inkubationszeit für Dellwarzen, also der Zeitraum zwischen dem Erstkontakt mit dem Virus und dem Auftreten der Warzen, ist sehr variabel und kann zwei Wochen bis sechs Monate betragen.
Dellwarzen sind in der Regel hellrote und kreisrunde etwa 5mm große Knötchen mit einer glänzenden Oberfläche. In der Mitte zeigt sich meist eine kleine Eindellung. Sie finden sich meist an dem Armen, Beinen und am Rumpf, beziehungsweise bei der sexuellen Übertragung in der Genitalregion.
Dellwarzen verursachen in der Mehrzahl der Fälle keine Beschwerden, gelegentlich klagen Betroffene über Juckreiz.
Dellwarzen werden in der Regel meist schon durch ihr charakteristisches Erscheinungsbild diagnostiziert.
Nur in Einzelfällen ist eine Gewebsprobe und eine histologische Untersuchung notwendig um die sichere Diagnose Molluscum contagiosum zu stellen.
In Einzelfällen können Dellwarzen auch mit anderen Warzenformen, wie vulgäre Warzen, Feigwaren, oder Dornwarzen, verwechselt werden.
Auch andere Hauterkrankungen können ähnliche Hauterscheinungen hervorrufen. Diese lassen sich jedoch in der Regel aufgrund ihrer Oberflächlichen Struktur, der Lokalisation und dem zeitlichen Verlauf der Erkrankung, gut von den Dellwarzen abgrenzen.
Im Zweifelsfall muss eine Gewebsprobe und eine histologische Untersuchung zur Sicherung der Diagnose durchgeführt werden.
Dellwarzen heilen, wenn sie nur vereinzelt auftreten, meist von selbst wieder ab. Dies kann jedoch sechs bis neun Monate in Anspruch nehmen. In seltenen Fällen bestehen die Warzen auch über mehrere Jahre. Um eine Berührung der Warzen und damit eine Verbreitung auf andere Körperregionen oder gar auf andere Personen zu verhindern, können sie auch mit Pflastern abgeklebt werden. In jedem Fall muss ein Aufkratzen der Dellwarzen vermieden werden.
Wenn ein Juckreiz besteht kann zur symptomatischen Therapie ein Antihistaminikum verabreicht werden.
Einzelne Dellwarzen werden häufig auch durch den behandelnden Hautarzt mit einer Pinzette abgezupft oder vereist.
Bei vielen Warzen kann auch ein Medikament gegen Viren zum Einsatz kommen. Nur bei sehr starkem Befall müssen die Dellwarzen mit einer Splitterpinzette ausgeräumt werden. Dieser Eingriff wird in Lokalanästhesie oder Kurznarkose vorgenommen.
Bei Gesunden Menschen verschwinden Dellwarzen im Normalfall von alleine. Dies kann jedoch unter Umständen einige Zeit dauern.
Vor allem Personen mit einer trockenen Haut oder Neurodermitis sind häufig von Dellwarzen betroffen. Sie sollten sich in jedem Fall von einem Dermatologen beraten lassen.
Letzte Aktualisierung am 05.08.2021.