Genitalwarzen gehören zu den sexuell übertragbaren Krankheiten. Sie werden durch das so genannte Humane-Papilloma-Virus (HPV) übertragen, von dem mehr als 80 bekannte Vertreter existieren.
Genitalwarzen sind die am häufigsten durch Viren verursachte Geschlechtskrankheit weltweit. Etwa 80 Prozent der sexuell aktiven Menschen macht mindestens einmal im Leben eine HPV Infektion durch.
Genitalwarzen sind eine sehr ansteckende Viruserkrankung. Sie werden durch das Humane Papilloma Virus ausgelöst, von dem mehr als 80 Unterformen bekannt sind. Insgesamt können etwa 30 Typen der Papilloma Viren Genitalwarzen auslösen. Die Erreger der Condylomata acumiata, eine speziellen Form von Genitalwarzen, die auch als Feigwarzen bezeichnet werden, sind die HPV-Typen 6 und 11. Ein weiterer HPV-Typ, der HPV-1, löst hingegen Warzen an Händen und Füßen aus.
Bereits bei einmaligem ungeschützten Geschlechtsverkehr, besteht ein Risiko von 65 Prozent, dass man sich mit den Genitalwarzen ansteckt.
Im Normalfall werden die Warzen durch ungeschützten Geschlechtsverkehr beziehungsweise engen Hautkontakt weitergegeben, in seltenen Fällen ist jedoch auch eine Übertragung durch Textilien, beispielsweise einem geliehenen Handtuch, möglich. Sie gelangen über kleine Hautverletzungen in den Körper und vermehren sich in den Zellkernen der Haut- und Schleimhautzellen. Besonders gefährdet für eine Infektion mit Genitalwarzen sind junge, sexuell aktive Erwachsene. Rauchen und die Anti-Baby-Pille begünstigen eine Erkrankung.
Neben der sexuellen Übertragung kann es während der Geburt zur Infektion des Kinds im Geburtskanal kommen.
Bei Mädchen und Frauen breiten sich Genitalwarzen oft im gesamten Beckengebiet aus. Sie befinden häufig auf den inneren und äußeren Schamlippen, in der Scheide und am Gebärmutterhals.
Bei Männern sieht man die Genitalwarzen normalerweise auf der Eichel. Sie können aber auch am Penisschaft oder am Hodensack vorkommen. Genitalwarzen können auch um den After erscheinen.
In sehr seltenen Fällen kann man sie nach Oralverkehr im Mund oder in der Kehle bekommen.
Die Warzen stellen sich meist als kleine, glatte oder blumenkohlartige Knötchen dar. Die Farbe kann von hellrosa bis gelbgrau und braun sein. Sie können so klein sein, dass sie kaum bemerkt werden oder können bis zu einer Größe von zwei cm Durchmesser wachsen und sich zu so genannten Buschke-Löwenstein-Tumoren ausdehnen. Die Gefahr zu einem bösartigen Tumor zu entarten ist dann erhöht.
Genitalwarzen sind jedoch nicht immer einfach zu entdecken. Auch wenn zunächst keine Warzen sichtbar sind, bedeutet es nicht, dass die Person nicht infiziert ist.
Infektionen mit dem Humanen Papilloma Virus müssen nicht sofort Beschwerden verursachen. Personen können mit dem Virus infiziert sein, ohne monatelang irgendwelche deutlichen Symptome zu haben.
Und bei Frauen können sie sich innerhalb der Scheide befinden, wo sie schwierig festzustellen sind. Daher können Warzen leicht übertragen werden, ohne dass sie von den Betroffenen bemerkt werden.
Die meisten Personen, die sich infizieren, bemerken dies nach ein paar Wochen bis acht Monaten nachdem sie ungeschützten Sex hatten. Es kann jedoch auch Jahre dauern, bis die Warzen auftauchen.
Genitalwarzen können in den meisten Fällen bereits anhand des typischen Erscheinungsbilds diagnostiziert werden.
Da die kleinen Knötchen im Anfangsstadium unter Umständen nicht oder nur schlecht zu sehen sind, können sie mit einer dreiprozentigen Essigsäure betupft werden. Durch diese Säure nehmen die Warzen eine weiße Farbe an.
Entsprechend dem Essigsäuretest bei Warzen der äußeren Geschlechtsorgane können Warzen in der Harnröhre durch eine Fluoreszenz-Urethroskopie (Harnröhrenspiegelung) markiert werden.
Da Genitalwarzen auch in Verbindung mit bösartigen Hauttumoren auftreten können, muss im Zweifelsfall eine Probe zur mikroskopischen Untersuchung entnommen werden.
Die Infektion mit anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen muss ausgeschlossen werden, da sie die HPV-Infektion verstärken oder durch diese verdeckt werden können.
Genitalwarzen müssen von einem Arzt gesehen und behandelt werden. Ein Aufschieben der Behandlung führt dazu, dass sich die Warzen in ihrem Aussehen verändern und blumenkohlartige Wucherungen ausbilden. Bei Frauen erhöhen die Warzen außerdem die Gefahr auf Gebärmutterhalskrebs.
Je früher mit der Behandlung begonnen, desto einfacher ist es, die Warzen los zu werden. Wenn die Warzen noch klein sind, können sie örtlich mit einer Salbe oder mit Zytostatika behandelt werden. Wichtig ist dabei die nicht erkrankten Hautstellen abzudecken, um die Behandlung nur auf kleine Hautareale zu beschränken.
Sie können zum Gefrieren vereist oder mit Laser behandelt werden. Wenn die Warzen jedoch bereits größer sind, ist meist eine Operation notwendig.
Durch diese Eingriffe können die Warzen zwar zunächst beseitigt werden, die Virusinfektion selbst wird so jedoch nicht geheilt. Das bedeutet, dass die Warzen immer wieder zurückkehren können.
Deshalb sollten auch nach dem Abheilen der Warzen regelmäßig Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden.
Die Übertragung des Humanen Papilloma Virus kann am sichersten durch das Verwenden von Kondomen verhindert werden.
Seit 2007 ist es außerdem möglich gegen die Humanen Papilloma Viren 16 und 18 zu impfen. Diese Impfung richtet sich vor allem an junge Frauen und soll eine Entstehung von Gebärmutterhalskrebs (Cervixcarzinom) verhindern. Die Impfung wird für alle Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren empfohlen.
Aber auch Frauen, die älter als 17 Jahre sind können von der Impfung profitieren. Dies sollte im Einzelfall mit dem Frauenarzt besprochen werden.
Die Prognose der Genitalwarzen ist im Allgemeinen sehr gut. Gelegentlich heilen sie auch spontan wieder ab, ohne dass eine Behandlung erfolgen muss. Die häufigste Komplikation ist die Veränderung zu einem Karzinom.
Letzte Aktualisierung am 05.08.2021.