Die Basaltemperaturmethode, auch Temperaturmethode genannt, gehört zu den natürlichen Methoden der Empfängnisverhütung. Mit Hilfe dieser Methode kann man durch tägliches Messen der Körpertemperatur die unfruchtbaren Tage von den fruchtbaren Tagen unterscheiden. Die Temperatur jeder Frau weist im Zyklus typische Schwankungen auf. So ist sie in der ersten Zyklushälfte (Regelblutung bis Eisprung) etwas niedriger als in der zweiten Hälfte und fällt kurz vor dem Eisprung um etwa 0,2°C ab und steigt nach dem Eisprung deutlich um 0,5 °C an. Es kommt zu einem Temperaturanstieg, weil ab diesem Zeitpunkt das Hormon LH (luteinisierendes Hormon) vom Gehirn ausgeschüttet wird. Die Temperatur bleibt bis kurz vor der nächsten Regelblutung erhöht.
Im Falle eines deutlichen Temperaturanstiegs ist die Frau ab dem 3. Tag des Temperaturanstiegs unfruchtbar.
Das Befruchtungsrisiko ist kurz vor, während und nach dem Eisprung am höchsten. Die fruchtbare Zeit berechnet sich fünf Tage vor dem Anstieg bis drei Tage danach, da die Spermien bis zu drei Tage lebensfähig sind.
Jedoch lässt sich mit der Temperaturmethode nicht der genaue Zeitpunkt des Eisprungs ermitteln. Erfahrungsgemäß liegt er ein bis zwei Tage vor dem Temperaturanstieg.
Die Basaltemperaturmethode dient neben der Verhütung auch zur Diagnostik bei Unfruchtbarkeit (Sterilitätsdiagnostik).
Beachten Sie, dass es verschiedene Faktoren gibt, welche die Körpertemperatur und den Zyklus beeinflussen und somit zu falschen Messwerten führen können. Diese sind vor allem:
Wird die Temperaturmethode mit anderen Verhütungsmethoden kombiniert, so stellt sie eine relativ verlässliche Methode zur natürlichen Familienplanung dar. Ein wesentlicher Vorteil dieser Methode ist, dass sie den Körper der Frau nicht belastet. Zudem kann die Frau durch die Methode ihren Körper besser kennen lernen.
Für junge Mädchen ist diese Methode jedoch nicht geeignet, da ihr Zyklus oft noch nicht regelmäßig ist.
Merke: Die Temperaturmethode bietet keinen Schutz vor AIDS und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen.
Die Temperaturmethode ist im Vergleich zu den anderen natürlichen Verhütungsmethoden relativ sicher und zuverlässiger. Der Pearl- Index liegt etwa zwischen 0,8 und 3. Das bedeutet, dass von 100 sexuell aktiven Frauen, die mit dieser Methode verhüten, in einem Jahr ein bis drei Frauen ungewollt schwanger werden. Mit zunehmendem Alter und wachsender Erfahrung sinkt die Versagerquote. Eine wichtige Voraussetzung ist die exakte Dokumentation und Interpretation des Temperaturverlaufs. Zudem müssen Frauen an den fruchtbaren Tagen auf Sex verzichten oder mit anderen Methoden verhüten.
Verschiedene Faktoren und Einflüsse können die Methode unsicher machen und müssen bei der Dokumentation berücksichtigt werden. Um die Sicherheit zu erhöhen, empfiehlt es sich daher, die Methode mit anderen wie der Zervixschleimmethode zu kombinieren.
Letzte Aktualisierung am 05.10.2021.