Ein Kondom, auch Präservativ genannt, ist eine hauchdünne Hülle aus Naturkautschuk, die kurz vor dem Geschlechtsverkehr über den erigierten Penis des Mannes gestreift wird. Sie ist eine sichere Form der Empfängnisverhütung und bietet Schutz gegen sexuell übertragbare Erkrankungen.
Das Kondom ist neben der Sterilisation auch das einzig sichere Verhütungsmittel, das der Mann anwenden kann. Empfohlen wird sie für alle Personen, die entweder gelegentlich Sex haben oder häufig ihre Sexualpartner wechseln.
In Deutschland sind die Latexhäute für Männer das zweit beliebteste Verhütungsmittel. Kondome sind in verschiedensten Variationen erhältlich: groß, klein, bunt, farblos, trocken, feucht sowie mit und ohne Geschmack.
Bis heute sind Kondome bzw. Femidome der einzig sichere Schutz vor AIDS und sexuell übertragbaren Krankheiten.
Meist bestehen Kondome aus Naturkautschuk-Latex. Mittlerweile auch aus Polyethylen (PE) und Polyurethan (PUR) sowie seit neustem aus Polyisopren. Das Polyisopren ist eine Alternative für Menschen mit Latex-Allergie. Zudem sind sie oft auch zusammen mit fett- bzw. ölhaltigen Substanzen einsetzbar. Dagegen werden Latex-Kondome durch fetthaltige Substanzen eher porös und verlieren ihre Wirkung.
Kondome und Femidome sind also männliche und weibliche Varianten von Präservativen.
Unter einem Femidom versteht man das Kondom für die Frau. Im Vergleich zu anderen Verhütungsmitteln ist sie eher kostspielig. Das Femidom ist ein etwa 15 Zentimeter langer Kunststoffschlauch, welches aus Polyurethan besteht und an einem Ende geschlossen ist. Das Femidom ist mit Gleitmittel bestrichen, wird in die Scheide eingeführt und kleidet sie komplett aus. Femidome schützen genau wie normale Kondome vor Schwangerschaften, AIDS und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen.
Kondome sind nur bei korrekter Anwendung sicher. Daher sollte die Gebrauchsanweisung, die in jeder Kondompackung beigelegt ist, genaustens durchgelesen und befolgt werden. Sie sollten sich zunächst im „Trockenversuch" mit der Anwendung vertraut machen und es immer wieder ausprobieren.
Durchführung: Reißen Sie vorsichtig die Kondomverpackung auf und fassen sie mit Zeigefinger und Daumen das Reservoir (Zipfel an der Kondomspitze, in dem sich die Spermien sammeln). Drücken Sie wenn nötig die Luft heraus und setzen das Kondom so auf den erigierten Penis, so dass das Röllchen außen ist. Im nächsten Schritt sollten Sie das Kondom vollständig über den Penis abrollen. Wichtig ist vor allem, dass vor dem Vaginalverkehr, dass Kondom schon übergestreift ist.
Sollte das Kondom während des Geschlechtsaktes reißen oder in die Scheide rutschen, so sollten Sie es sofort herausangeln und innerhalb kurzer Zeit einen Frauenarzt aufsuchen. Dieser entscheidet dann, ob die „Pille danach" notwendig ist.
Kondome sind aber nicht immer gut verträglich. Sie enthalten zum Teil Befeuchtungsmittel, die zwar samenabtötend sind und somit den Schutz erhöhen, aber auf der anderen Seite die Haut des Penis reizen können. Auch können Latex-Allergien und Unverträglichkeiten (eher selten) auftreten, so dass man hier als Alternative Polyurethan Kondome verwenden kann.
Das Femidom, Kondom für Frauen, kleidet die Innenwand der Vagina (Scheide) wie eine zweite sehr dünne Haut aus. Es wird an seinen Enden an zwei Ringen stabilisiert. Nehmen Sie den Ring am geschlossenen Ende zwischen die Finger und pressen es zusammen. Der kleinere Ring wird so tief wie möglich in die Scheide eingeführt (am besten bis zum Muttermund) und von Schambein und hinterem Scheidengewölbe gehalten, dadurch wird der Muttermund kranzförmig umschlossen. Der offene größere Ring bleibt außen und bedeckt die großen Schamlippen. Prüfen Sie anschließend ob das Kondom glatt an den Scheidenwänden anliegt und nicht verdreht ist. Damit eine starke Reibung des Penis verhindert wird und damit es eng an den Scheidenwänden anliegt, sollte das Femidom zuvor von außen und innen mit Gleitmittel bestrichen werden. Nach dem Geschlechtsverkehr dreht man den äußeren Ring ein- bis zweimal und zieht es vor dem Aufstehen vorsichtig aus der Scheide. Anschließend knotet man den äußeren Ring zu, um zu verhindern, dass Samenflüssigkeit nach außen gelangt. Das Femidom kann wie das Kondom nur einmal verwendet werden und schützt vor sexuell übertragbaren Erkrankungen wie AIDS oder Chlamydien-Infektionen.
Frauen-Kondome haben den Vorteil, dass sie jederzeit und spontan anwendbar sind. Sie können zudem keine Latexallergie auslösen, da sie aus Polyurethan bestehen. Nebenwirkungen sind derzeit nicht bekannt. Es handelt sich jedoch um ein teures Verhütungsmittel (bis zu vier Euro).
Kondome bzw. Femidome sind bei richtiger Anwendung außerordentlich sicher. Verwenden Sie jedoch nur Markenkondome mit Prüfsiegel (CE). Der Pearl-Index für Kondome liegt zwischen 2 und 12. Das bedeutet also, dass von 100 Frauen, die diese Verhütungsmethode ein Jahr lang anwenden, 2 bis 12 ungewollt schwanger werden. Die Sicherheit hängt jedoch auch stark von der richtigen und konsequenten Anwendung ab.
Femidome haben einen Pearl-Index zwischen 5 und 25 und erreichen somit annähernd die Sicherheit eines Kondoms. In Deutschland sind Femidome (rezeptfrei) jedoch nur auf Bestellung in Apotheken und über den Versandhandel erhältlich und kosten durchschnittlich etwa 4-5 Euro pro Stück.
Merke:
Letzte Aktualisierung am 09.11.2021.