Die Kupferspirale, auch Intrauterinpessar genannt, gehört zu den Langzeitverhütungsmethoden und bietet einen Schutz zwischen drei und fünf Jahren vor ungewollten Schwangerschaften. Spiralen sind T- oder hufeisenförmige Kunststoffstücke, deren Mittelteil mit einem Kupferdraht umwickelt ist. Der Kupferdraht setzt kontinuierlich in geringen Mengen Kupfer-Ionen frei, welche zu einer Entzündungsreaktion der Gebärmutterschleimhaut führen und dadurch die Spermien in ihrer Beweglichkeit behindern und/oder die Einnistung der eventuell doch befruchteten Eizelle verhindern.
Geeignet ist sie vor allem für Frauen mit mehreren Kindern, die auf ihren natürlichen Zyklus nicht verzichten möchten.
Die Spirale gehört zu den beliebtesten Verhütungsmitteln und nimmt nach Pille und Kondom den 3. Platz in der Liste ein. Als Verhütungsmittel ist sie sehr sicher.
Die Spirale wird vom Frauenarzt in die Gebärmutter eingesetzt.
Merke: Hormonspiralen sind eine Weiterentwicklung der Kupferspiralen und enthalten statt des Kupferdrahtes ein Gestagen-Depot.
Obwohl die Kupferspirale seit über 25 Jahren verwendet wird, ist der genaue Wirkmechanismus bislang nicht eindeutig geklärt. Bekannt ist, dass die Kupferspirale kontinuierlich Kupfer-Ionen freisetzt und dadurch zu einer Entzündungsreaktion der Gebärmutterschleimhaut führt. Dadurch werden die Spermien auf dem Weg in die Eileiter in ihrer Beweglichkeit gehemmt. Gelingt trotzdem eine Befruchtung der Eizelle, so kann sich das befruchtete Ei trotzdem nicht in die Gebärmutterschleimhaut einnisten, da das Kupfer außerdem den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut stört.
Der beste Zeitpunkt für das Einsetzen einer Spirale ist während oder kurz nach der Menstruation. Sie wird während einer gynäkologischen Untersuchung eingesetzt. Der Arzt führt die Spirale mit einer Einführhülse durch die Scheide und schiebt sie bis in die Gebärmutter ein. Der Eingriff dauert relativ kurz, kann aber mit einem leichten, wehenartigen Schmerz im Unterleib verbunden sein. Daher sollte die Beckenmuskulatur während des Eingriffs möglichst entspannt sein.
Unmittelbar nach dem Einsetzen wird die Lage der Spirale per Ultraschall kontrolliert. Alle sechs Monate werden weitere Kontrollen empfohlen.
Am unteren Ende der Spirale befindet sich ein Faden, der in die Scheide hineinreicht. Anhand des Fadens kann die Frau kontrollieren, ob die Spirale noch richtig sitzt und gegebenenfalls im Notfall mit einem Zug sofort entfernen.
Es gibt zudem Spiralen mit Goldzusätzen, welches die Anfälligkeit für Infektionen vermindern sollen, aber deren Wirksamkeit bislang nicht nachgewiesen werden konnte. Zudem bietet die Spirale keinen Schutz vor AIDS und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen.
Die Spirale ist besonders gut geeignet für Frauen, die bereits Kinder haben. Bei Frauen, die noch keine Kinder haben, löst die Spirale häufig wehenartige Unterleibsschmerzen aus.
Der Pearl-Index von Kupferspiralen liegt bei etwa 1. Damit gehört sie zu den sicheren Verhütungsmitteln. Der Pearl-Index gibt an, wie viele Frauen, die ein Jahr lang diese Verhütungsmethode anwenden, ungewollt schwanger werden. Wichtig ist dabei die richtige Auswahl der Größe und die sachgemäße Anpassung. Die korrekte Lage sollten Sie alle sechs Monate von Ihrem Arzt überprüfen lassen.
Die Kupferspirale kostet etwa 120 bis 200 Euro, für einen Verwendungszeitraum von drei bis fünf Jahren. In dem Preis sind einschließlich Beratung, Untersuchung und das Einlegen mit enthalten. Die Kosten werden nicht von den Krankenkassen übernommen.
Letzte Aktualisierung am 05.10.2021.