Lea Contraceptivum (ohne Spermizid)

Das Lea Contraceptivum ist eine Weiterentwicklung der Portiokappe. Es handelt sich um ein widerverwendbares, vaginales Barriere-Verhütungsmittel bzw. ein mechanischen Verhütungsmittel, welches einfach anzuwenden ist und eine hohe Sicherheit bietet. Optisch ähnelt das Lea contraceptivum einer Gummitasse mit Schlaufe und Abflussventil, durch das die Gebärmutterflüssigkeit und das Menstruationsblut abfließen können. Es besteht aus medizinischem Silikon und ist kinderhandgroß.

Aufgrund des Abflussventils kann es bis zu 48 Stunden in der Scheide gelassen werden. Dadurch bietet es etwas mehr sexuelle Spontaneität als das Diaphragma. Ein wesentlicher Vorteil ist das leichtere einführen und vor allem das entfernen aus der Scheide, weil es zusätzlich eine Kontrollschleife enthält.

Lea Contraceptivum gibt es nur in einer Größe. Sie müssen nicht vorher zum Frauenarzt gehen, da es bei jeder Frau perfekt an der richtigen Stelle sitzt.

Wie wirkt das Lea Contraceptivum?

Es handelt sich beim Lea contraceptivum um eine tassenförmige Schale aus medizinischem Silikon, mit innenliegendem Abflussventil und integrierter Kontrollschleife.
Beim Einsetzen in die Scheide (Vagina) wird die Luft verdrängt und entweicht durch das Ventil. Dadurch wird im Inneren ein Unterdruck hervorgerufen, welches Lea in der schützenden Position auf dem Muttermund hält und somit das Eindringen der Spermien verhindert. Zudem wird sie durch den kräftigen Rand, der das hintere Scheidengewölbe völlig ausfüllt, stabilisiert.
Erst durch das Drehen der Kontrollschlaufe (Kontrollschleife), mit dem Lea vom Muttermund gelöst wird, wird die Sogwirkung aufgehoben. Zudem erleichtert die Kontrollschlaufe einerseits das Einsetzen und auch die Kontrolle des korrekten Sitzes.

Bei korrektem Sitz sorgt das Ventil für einen Abfluss der normalen Zervixsekretion. Durch das Abflussventil wird zudem eine unerwünschte Vermehrung von Bakterien vermieden, da das Sekret abfließen kann.

Merke: Lea muss nach dem Sex mindestens acht Stunden in der Barriereexposition bleiben, damit eine sichere Verhütung gewährleistest wird. Sie sollte jedoch nicht länger als 48 Stunden im Körper verbleiben.

Wie wird Lea Contraceptivum angewendet?

Befolgen Sie folgende Anweisungen für die richtige Anwendung:

• Üben Sie das Einsetzen und Entfernen einige Male „trocken".
• Versuchen Sie zunächst den richtigen Dreh und die bequemste Stellung (Liegen, Stehen oder Hocken) zu finden.
• Drücken Sie jetzt den Silikonkörper zusammen und führen Sie es tief in die Scheide ein. Erst die Kappenöffnung einführen, zuletzt die Kontrollschlaufe.
• Schieben Sie die Silikonkappe bis über den Muttermund, damit sie sich festsaugt. Durch die Kappe wird das Eindringen der Spermien in die Gebärmutter verhindert.
• Mit einem Finger kontrollieren, ob die Schlaufe in der Nische über dem Schambein sitzt und der Muttermund umschlossen ist.
• Die Kappe an der Schlaufe aus der Scheide ziehen.
• Das Lea Contraceptivum sollte mindestens 15 Minuten vor dem Geschlechtsverkehr eingesetzt werden.
• Die Silikonkappe darf frühestens acht Stunden nach dem letzten Geschlechtsverkehr aus der Scheide entnommen werden.
• Die Silikonkappe kann bis zu 48 Stunden in der Scheide bleiben, es sei denn die Menstruation setzt ein.
• Die Kappe sollten Sie mit lauwarmem Wasser und wenig Seife reinigen. Falls die Kappe unangenehm riechen sollte, so legen Sie die Kappe für eine Stunde in ein Essig-Wassergemisch (1:3). Kappe anschließend an der Luft trocknen lassen.

Das Lea Contraceptivum eignet sich vor allem für Frauen, die nur gelegentlich Geschlechtsverkehr haben und sich nicht hormonell verhüten möchten. Mit Hilfe dieser Methode wird der Hormonhaushalt somit nicht beeinflusst. Ein wichtiger Vorteil im Gegensatz zur Portiokappe ist, dass die Sekrete über das Ventil ablaufen können. Zudem ist die Silikonkappe eine Alternative für Latex-Allergikerinnen.

Nebenwirkungen

Nach Herstellerangaben treten nur selten Nebenwirkungen auf. Mögliche Komplikationen sind:

• Blutungsstörungen
• Krämpfe
• Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Frau oder Mann)
• Scheidenentzündungen
• Harnröhreninfektionen
• Blutung beim Entfernen der Silikonkappe
• abnormale Papillomaviren-Tests
• allergische Reaktionen
• Hautreizungen

Merke: Das Lea Contraceptivum bietet keinen Schutz vor AIDS oder anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen!

Wie sicher ist das Lea Contraceptivum?

Laut Herstellerangaben liegt der Pearl-Index bei etwa 2,5 und 3,7 und kann in Kombination mit einem Spermizid noch erhöht werden. Das bedeutet also, dass statistisch gesehen etwa 3 von 100 Frauen, die ein Jahr mit dieser Methode verhüten, ungewollt schwanger werden.

Je nach Modell betragen die Kosten für ein Lea contraceptivum zwischen 25 und 50 Euro, dazu kommen die Kosten für die Spermizide mit etwa 10 bis 12 Euro für je 100 Gramm. Zudem müssen Sie mit 50 Euro für die Anpassung und dazugehörige Untersuchung beim Frauenarzt rechnen.
Das Lea contraceptivum hält maximal ein Jahr!

Es kann unter Umständen passieren, dass sich das Vakuum sehr leicht lösen kann, wenn die Scheide sehr feucht ist. Außerdem berichten Frauen, die diese Methode anwenden, dass in bestimmten Stellungen das Lea contraceptivum vom Partner verschoben werden kann.

Die Silikonkappe ist nicht geeignet für Frauen die sich im Wochenbett befinden, an Fehlbildungen der Scheide leiden, Scheidenentzündungen und/oder Fisteln im Blasen- und Darmbereich haben.

Tipp: Durch die gleichzeitige Verwendung von einem Spermizidgel, wird die Verhütung mit Lea besonders sicher gemacht. Beachten Sie, dass Gele mit Zitronensäure oder Milchsäure die Spermien nicht töten, sondern sie lähmen. Sie sind gut verträglich und werden daher auch häufig mit dem Lea Contraceptivum verwendet.