Verhütungs- bzw. Hormoncomputer sind genau genommen keine Methode zur Verhütung. Sie geben der Frau nur die Möglichkeit, die fruchtbaren Tage durch einen Computer zu ermitteln.
Es handelt sich dabei um kleine tragbare Computer, die entweder zur Messung der Aufwachtemperatur (Temperaturcomputer) oder des Hormonspiegels im Urin (Hormoncomputer) dienen. Es erfolgt eine automatische Anzeige des aktuellen Zyklustags und des Fruchtbarkeitstatus.
Diese kleinen handlichen Rechner können deshalb genau so gut zur Empfängnisverhütung sowie zur Planung einer Schwangerschaft eingesetzt werden.
Es gibt unterschiedliche Geräte, die sich folgender Methoden bedienen:
Mit Hilfe der Geräte wird jeden Morgen vor dem Aufstehen die exakte Körpertemperatur gemessen. Die Basaltemperatur steigt zur Zeit des Eisprungs um 0,2 und 0,4 Grad an.
Im Falle des Verhütungscomputers muss man zunächst das Datum des ersten Zyklustages eingeben. Das Gerät rechnet dann aus, wann die fruchtbare Zeit beginnt, an diesen Tagen blinkt ein Symbol. Dies ist ein Zeichen, dass der Urintest gemacht werden sollte. Mit einem Teststreifen erfolgt dann ein Schnelltest zum Nachweis von zwei Hormonen (LH und Östrogene).
Diese Hormone werden kurz vor dem Eisprung in besonders hohen Konzentrationen im Urin ausgeschieden. Der Test muss im ersten Zyklus an 16 Tagen durchgeführt werden, danach nur noch an acht Tagen, so dass die persönlichen Daten in den Speicher des Computers eingehen.
An dem Temperaturcomputer ist direkt ein Thermometer angeschlossen, so dass hier die gemessene Temperatur sofort gespeichert und ausgewertet werden kann.
Hier wird die Temperatur nach dem Aufwachen mit einem Messfühler 30 Sekunden lang unter der Zunge gemessen. Kurz darauf leuchtet ein Lämpchen auf und zeigt ein, ob ein ungeschützter Geschlechtsverkehr ohne Schwangerschaftsrisiko möglich ist. Ein rotes Lämpchen steht für fruchtbare Tage, ein gelbes Lämpchen für einen unsicheren Fruchtbarkeitsstatus und ein grünes Lämpchen leuchtet für unfruchtbare Tage.
Verrutscht das Thermometer während der Messung, so ertönt ein Warnsignal. Wichtig ist, dass bei der Temperaturmethode immer um die gleiche Uhrzeit gemessen werden muss. Deshalb haben die Computer eine Weckautomatik mit Abstellknopf.
Je länger ein Verhütungscomputer benutzt wird, desto mehr sichere Tage kann er aufweisen. Liegen also viele Zyklusdaten vor, so wird auch die Anzahl der gefährlichen Tage von anfänglichen 10 bis 15 Tagen auf 6 bis 12 reduziert. Der Pearl-Index liegt bei 3,8 bis 10. Der Pearl-Index sagt aus, wie viele von 100 Frauen innerhalb eines Jahres mit einer Methode ungewollt schwanger werden.
In der Regel handelt es sich um eine sichere Methode, sie erfordert aber auch gleichzeitig die korrekte Anwendung und ein diszipliniertes messen. Die Sicherheit wird bei stark schwankenden Zyklen oder durch Zeitumstellungen beeinflusst. In den Sicherheitsangaben sind die Anwendungsfehler nicht enthalten.
Diese Methoden können natürlich auch herangezogen werden, um die optimal fruchtbaren Tage zu bestimmen, in denen eine Schwangerschaft höchstwahrscheinlich ist.
Ein wesentlicher Vorteil der Computer gegenüber den Methoden der natürlichen Familienplanung ist der Wegfall der schriftlichen Dokumentation. Die gemessenen Werte werden automatisch gespeichert und das Ergebnis errechnet.
Verhütungscomputer sind für Frauen, die Hormonpräparate einnehmen und für Frauen in Wechseljahren nicht geeignet. Auch die Einnahme bestimmter Medikamente, wie Antibiotika können sich auf den Hormonhaushalt auswirken und/oder den Menstruationszyklus beeinflussen.
Solche Verhütungscomputer sind in jeder Apotheke erhältlich. Je nach Gerät sind die Preise sehr unterschiedlich.
Letzte Aktualisierung am 09.11.2021.