Die Zervixschleimhautmethode, auch Billings-Methode bzw. Billingstest genannt, ist eine Methode der natürlichen Familienplanung. Sie geht auf das australische Ärzte Ehepaar Billings zurück, welche entdeckten, dass sich der Schleim am Muttermund kurz vor dem Eisprung verändert.
Die Methode dient der Unterscheidung von fruchtbaren und unfruchtbaren Tagen durch Untersuchung des Schleims. Die Konsistenz des Zervixschleims verändert sich mit dem Zyklus, so dass man anhand seiner Beschaffenheit den Beginn der fruchtbaren Zeit feststellen kann. An den kritischen Tagen kurz vor dem Eisprung verflüssigt sich der Schleim, ist spinnbar und wird insgesamt mehr.
Die Zervixschleimhautmethode ist als alleinige Verhütungsmethode nicht geeignet, da sie einen sehr hohen Pearl-Index hat. Geeignet ist sie vor allem als zusätzliche Sicherheit zu anderen natürlichen Verhütungsmethoden.
Planen Sie hingegen eine Schwangerschaft, dann können Sie den Billings-Test ohne Probleme verwenden, um Ihre fruchtbaren Tage zu ermitteln.
Der Gebärmutterhals (Zervix) ist mit einem Schleimpfropf versehen, der normalerweise den Gebärmutterhals verschließt und dadurch verhindert, dass Keime in die Gebärmutter eindringen.
Die Drüsen des Gebärmutterhalses (Zervix) produzieren nach der Monatsblutung zunächst nur wenig Schleim, so dass sich der Scheideneingang trocken anfühlt. Kurz vor dem Eisprung nimmt die Produktion der Schleimmenge zu, der Schleim verflüssigt sich und wird vermehrt in die Scheide abgeben. Dieser hat zunächst eine milchig oder gelblich trübe Farbe und ist zäh und klebrig und verhindert vor allem das Eindringen von Spermien. Der Schleim wird in den nächsten Tagen zunehmend klarer, bis er fast ganz durchsichtig ist. Dieser Zervixschleim ist nun spinnbar (fadenziehend). Der Scheideneingang fühlt sich feucht an. Ein Zeichen, dass die fruchtbaren Tage der Frau begonnen haben.
Bei der Schleimbeurteilung ist also das Phänomen der Spinnbarkeit besonders hilfreich. Der Gebärmutterhalsschleim lässt sich 3-4 Tage vor dem Eisprung zwischen zwei Fingern (Daumen und Zeigefinger) mehrere Zentimeter auseinanderziehen. Der Schleim kann direkt am Scheideneingang oder auch in der Scheide entnommen werden.
Nach dem Eisprung wird der Schleim wieder weniger, verliert seine Dünnflüssigkeit und dickt ein. Innerhalb kurzer Zeit wird der Schleim wieder zäh und trüb, verschließt pfropfartig den Muttermund und wird zu einer Barriere für Spermien.
Merke: Spätestens, wenn das erste Mal ein feuchtes Gefühl im Scheideneingang auftritt, beginnen die fruchtbaren Tage. Im Falle einer Scheidenentzündung lässt sich diese Methode nicht anwenden.
Sie sollten diese Methode über einige Monate jeden Morgen durchführen, ihr Scheidensekret untersuchen und die Methode zunächst einüben!
Die Zervixschleimhautmethode hat einen Pearl-Index von 15, dass heißt von 100 Frauen, die damit ein Jahr lang verhüten, werden circa 15 ungewollt schwanger. Somit ist der Billings-Test eine unsichere Verhütungsmethode. Deshalb ist sie zur alleinigen Schwangerschaftsverhütung nicht geeignet. Um die Sicherheit zu erhöhen sollte sie daher in Verbindung mit anderen natürlichen Verhütungsmethoden, etwa der Basaltemperaturmethode angewandt werden. Sinnvoll ist die Kombination mit Kondom oder Diaphragma.
Ein wichtiger Nachteil der Zervixschleimhautmethode ist, dass nur die Trockenheit als Zeichen für Unfruchtbarkeit gedeutet wird und somit diese Tage als sicher festgelegt werden. Viele Frauen beobachten jedoch während ihres gesamten Zyklus Schleim am Scheideneingang. Die Schleimbestimmung ist für sie daher keine befriedigende Bestimmungsmethode von unfruchtbaren Tagen.
Diese Methode eignet sich vor allem für Paare mit Kinderwunsch, um die fruchtbare Zeit einzugrenzen.
Letzte Aktualisierung am 09.11.2021.