Würde man mit den Worten der heutigen Zeit sprechen, dann würden die Mineralstoffe als eine der wichtigsten Softwareprogramme im menschlichen System gelten. Beachtet man allerdings einmal die Lebensmittelverpackungen und deren Inhaltsstoffe zeigt sich in der Regel dass die enthaltenen Mineralstoffe doch fast schon ein Stiefkind unter den Nährstoffen darstellen.
Dabei sind die wichtigsten sechs Mineralstoffe und 14 Spurenelemente, auch als Biostoffe bekannt, einer der lebenswichtigen Bestandteile zur Aufrechterhaltung des Organismus. Milliarden von chemischen Vorgängen im Körper werden erst durch solche Biostoffe, zu denen auch Vitamine, Fettsäuren und Proteine gehören, überhaupt erst möglich. Welchen Einfluss diese Mineralstoffe auf das Wohlbefinden haben lässt sich durch zahlreiche Beispiele belegen. Hat ein Mensch einen Mangel an diesen Nährstoffen können ihm die Haare ausfallen, die Nägel abbrechen, eine bleierne Müdigkeit belastet die Tage oder auch das Konzentrieren fällt schwer. Das sind allerdings noch die harmlosen Auswirkungen, wenn es um den Nährstoffmangel geht.
Als so genannte anorganische Nährstoffe kann der Mensch Mineralien und Spurenelemente nicht eigenständig herstellen, weshalb man diese mit der täglichen Ernährung zuführen muss. Benötigt werden sie unter anderem für bestimmte chemische Vorgänge im Stoffwechsel, zur Weiterleitung an das Nervensystem oder auch für die Zellteilung- und Erneuerung. Phosphor, Kalium, Calcium, Chlor, Magnesium, Schwefel und Natrium zählen hierbei zu den Mineralstoffen. Als Spurenelemente werden für den Organismus Eisen, Chrom, Cobalt, Jod, Mangan, Kupfer, Zink, Vanadium, Selen und Molybdän benötigt. Doch damit nicht genug, denn daneben finden sich weitere Spurenelemente: Zinn, Silicium, Rubidium, sowie Bor und Arsen.
Ob es sich um die Schilddrüse handelt, eine Blutarmut, ständige Muskelkrämpfe oder auch ausfallende Zähne und brüchige Knochen: Ohne Mineralstoffe kann man diesen Beschwerden oder Erkrankungen nicht beikommen, weshalb sie in der täglichen Ernährung, neben den Vitaminen, eine hohe Priorität eingeräumt bekommen sollten. Außer in ihrem natürlichen Vorkommen können durch Nahrungsergänzungsmittel ein Nährstoffmangel ausgeglichen werden, der nicht nur unter einer Fehlernährung extrem absinken kann, sondern auch von zahlreichen äußeren Einflüssen beeinträchtigt werden kann. Stress, ein exzessives Sporttreiben, ein hoher Genussmittelkonsum oder auch eine Schwangerschaft bedeuten für den Organismus eine zusätzliche Belastung. Um diese Belastung auszugleichen holt sich hierbei der Körper auch das letzte Fitzelchen an Mineralstoffen und Spurenelementen. Hier heißt es die Depots ständig auffüllen, um unangenehmen Folgen aus dem Weg zu gehen.
Wie wichtig gerade der Aspekt der Gesunderhaltung durch Mineralstoffe und Spurenelemente ist, zeigt sich auch in der Naturheilkunde. Schüßler Salze werden sehr oft empfohlen, um hier einen Ausgleich zu schaffen, mit steigendem Erfolg. Welche Eigenschaften die unterschiedlichen Nährstoffe beinhalten, in welchen Nahrungsmitteln sie vorkommen und auch welche Auswirkungen ein Mangel verursacht findet sich in der nachfolgenden Auflistung.
Phosphor als nicht-metallisches Element findet sich in vier verschiedenen Modifikationen wieder, die in den Farben weiß bzw. gelb als giftiger Phosphor, sowie in roten, schwarzen und violetten Phosphor in der Natur auftauchen. Industriell verwendet findet sich Phosphor neben der Verwendung in Streichhölzern oder Feuerwerkkörpern besonders in Waschmitteln oder auch als Düngemittel wieder.
Im menschlichen Körper befinden sich durchschnittlich 600 bis 700g Phosphor, dass hier allerdings vom Organismus zu Phosphat verwandelt wird. Davon entfallen ca. 85 Prozent an die Verbindung mit Kalzium im Skelett, wo es nicht nur die Knochen, sondern auch die Zähne mit einer Gesunderhaltung versorgt. Als wichtigste Energieträger sind die Phosphorverbindungen beispielsweise notwendig, um die gewonnene Energie aus der Nahrung zu verbrennen und in wertvolle Muskelarbeit umzusetzen. Zudem ist Phosphor ein Bestandteil der Erbinformation und findet sich als Phopholipide in den Zellmembranen wieder.
Lebensmittel mit Phosphor sind beispielsweise Milch und Milchprodukte, Fleisch, Fisch, Getreide und Getreideprodukte, sowie zahlreiche Hülsenfrüchte, wie Erbsen oder Bohnen. Besonders Bohnen und Hartkäse sind starke Lieferanten für Phosphor und sollten immer wieder mit in den täglichen Speiseplan mit eingebaut werden.
Empfohlen werden als Tagesdosis etwa 700mg. Doch dies ist nur ein Richtwert, denn beispielsweise Schwangere, Stillende oder auch Jugendliche in der Pubertät benötigen einen höheren Bedarf an Phosphor, der dann bei etwa 800 bis 900mg pro Tag liegen sollte. Ebenfalls eine Unterversorgung mit Phosphor kann bei einem bestehenden Alkoholismus auftreten. Ob ein Mensch genug an Phosphor in seinem Körper beinhaltet lässt sich beispielsweise mit einer Untersuchung einer Haarprobe feststellen.
Die Aufnahme aus dem Darm wird hierbei durch das Vitamin- D begünstigt, dagegen jedoch etwa durch Kalzium oder Phytinsäure eher gehemmt. Da in fast jedem Nahrungsmittel Phosphor zu finden ist, ist ein Mangel kaum möglich. Im Gegenteil, in den meisten Fällen besteht eine Überversorgung mit Phosphor. Negativ wirkt es sich allerdings aus, wenn man eine sehr hohe Phosphorzufuhr hat, die gleichzeitig mit einem stärkeren Konsum von Colagetränken und den Minderung von Milch oder Käse einhergeht. Als Folge können sich hierbei Fehlentwicklungen im Knochenbau bemerkbar machen, ebenso eine mögliche Hyperaktivität bei Kindern. Eine längere erhöhte Aufnahme von Phosphor kann zudem zu einer Nierenfunktionsstörung führen.
Kalium ist ein silberweißes und wachsweiches Alkalimetall. Es reagiert sehr schnell auf Luft und wird durch bestimmte Vorgänge zu der bekannten Pottasche. Durch die enthaltenen Kalisalze wird das Kalium auch im medizinischen Bereich als äußerlich anzuwendendes Antiseptikum eingesetzt, das als eine Art Desinfektionsmittel seine Wirkung entfaltet. Aufgrund der positiven Eigenschaften werden auch Bäder oder Spülungen mit Kaliumpermanganat durchgeführt. Ein Erwachsener verfügt über etwa 100 bis 150g Kalium im Körper. Es kommt überwiegend in den Zellen des Körpers vor und übernimmt eine wichtige Rolle bei der Regulation des Wasserhaushaltes.
Neben seiner guten Wirkungsweise bei der äußeren Anwendung auf der Haut wird das Kalium im Körper zudem benötigt, um Reize für die Muskeltätigkeit weiterzuleiten, ist ein wertvoller Bestandteil der Verdauungssäfte und nimmt an den Verdauungsprozessen im Magen- Darm- Trakt teil. Als Elektrolyt wird der im Körper befindlicher Kaliumgehalt standardmäßig bei Blutuntersuchungen kontrolliert, da es ein wichtiger Faktor für die Zellen darstellt. Ferner ist das Kalium für die gesunde Herztätigkeit und der Erregbarkeit von Nerven- und Muskeln mit einem entscheidenden Spieler im menschlichen Organismus.
Kalium findet sich überwiegend in pflanzlichen Nahrungsmitteln, wie beispielsweise Bananen, Pilzen, Bohnen, Chilis, Datteln, Spinat und Kartoffeln. Auch in Avocados, Feigen, Trockenobst, Trauben, Salat und Petersilie findet sich reichlich Kalium. Ebenfalls reich an Kalium sind verschiedene Fleisch- und Fischsorten. Da Kalium bei längerem Kochen seine Inhaltsstoffe an das Kochwasser abgibt, sollte man auf eine kurze Kochzeit achten, es sei denn man leidet an einer Nierenerkrankung. Hier sollte man dagegen das Gemüse und ähnliches recht lange im Wasser belassen, um eine zusätzliche Belastung der Nieren auszuschließen.
Wie viel der Mensch an Kalium tatsächlich benötigt ist nicht ganz konkret festgelegt, allerdings kann man davon ausgehen, dass Menschen ab dem 15. Lebensjahr täglich mindestens 2 Gramm zu sich nehmen sollte. Bei Babys liegen Richtwerte von etwa 400 bis 600 Milligramm vor, und für Kinder bis zum Alter von 15 Jahren reichen hingegen etwa 1,9 Gramm.
Ein Kaliummangel aufgrund einer Fehlernährung, sowie durch extreme Durchfälle, ein starkes Erbrechen oder auch durch Medikamente mit Wassertreibender Funktion verursacht werden. Muskelschlaffheit oder Muskelschwere, Schäden am Herzmuskel oder auch eine Darmlähmung können hierbei schwerwiegende folgen eines Kaliummangels darstellen. Werden dagegen hohe Mengen von Kalium mittels ergänzender Präparate eingenommen können sich aufgrund der hohen Konzentration im Blut Nierenfunktionsstörungen und Störungen des Herzens bis hin zu einem Herzinfarkt bemerkbar machen.
Kalzium ist ein Erdalkalimetall, das sich mit einer weichen und silberweißen Erscheinung zeigt. In seiner reinen Form kommt Kalzium in der Natur nicht vor, sondern nur unter zahlreichen weiteren Verbindungen, wie etwa Kalziumcarbonat. Als größter Anteil als Mineralstoff im menschlichen Körper, macht es circa 1,5 Prozent der Körpermasse aus. Als Maß für die Trinkwasserhärte findet sich Kalzium in den Zähnen, Knochen, im Blut und im gesamten Gewebe. Die bekannteste Form ist der Gehalt an Kalzium in der Milch und deren Nebenprodukten.
Kalzium, auch unter der Schriftweise Calcium bekannt, ist einer der wichtigsten Komponenten in den Knochen und Zähnen, mit etwa 99 Prozent des Gehaltes genau in diesen zu finden, und sorgt für die Stabilität und Knochendichte. Kalzium ist zudem an der Erregung der Nerven und Muskeln, sowie bei der Zellteilung und an der Aktivierung der Hormone und Enzyme beteiligt. Als Stabilisator der Zellhüllen verhilft es zudem zur wichtigen Blutgerinnung.
Kalzium in einer niedrigen Dosis aus der Nahrung aufgenommen wird vom Darm besser verarbeitet. Günstig ist es zudem eine normale Eiweißzufuhr, Vitamin- D, Säuren (etwa Zitronensäure) und Milchzucker zu kombinieren, so dass das Kalzium richtig verwertet werden kann. Dagegen wird die Resorption von Kalzium durch Oxalsäure, wie etwa in Spinat oder Rhabarber enthalten, Phytinsäure in Getreide oder auch zu viel Phosphor ungünstig beeinflusst.
Um einem Mangel vorzubeugen sollten sich im täglichen Speiseplan Milch- und Milchprodukte, Samen und Nüsse, wie etwa Mandeln, Mohn, Sojabohnen, Paranüsse oder Sesam, sowie Gemüse (Petersilie, Grünkohl, Rote Rüben, Bleichsellerie oder Brokkoli, Fenchel und Chinakohl finden. Auch in Feigen oder in Vollkornbrot sind wichtige Bestandteile von Kalzium enthalten. Um ein Beispiel für die Deckung des Tagesbedarfs aufzuzeigen: 1 Liter Vollmilch am Tag beinhaltet etwa 1200 Milligramm an Kalzium. Am besten verteilt man allerdings die Kalziumaufnahme über mehrere Portion, wobei man darauf achten sollte beispielsweise nach einem Jogurt oder ähnliches nicht gleich Cola zu trinken oder Wurst zu essen, da sich das darin befindlich Phosphat an das Kalzium hängt und zu einer vermehrten Ausscheidung führt.
Als einer der wichtigsten Bausteine innerhalb des Körpers gehört die regelmäßige Zufuhr von Kalzium in allen Altersschichten zur täglichen Gesunderhaltung unbedingt dazu. Als Richtwerte finden sich jedoch wesentliche Unterschiede zwischen Kindern und Erwachsene. Der Tagesbedarf liegt hierbei bei 220 bis 400 Milligramm bei Babys unter einem Jahr, Kinder und Jugendliche bis etwa zum Alter von 19 Jahren benötigen etwa 600 bis 1200 Milligramm und Erwachsene durchschnittlich 1000 Milligramm. Ältere Menschen, Schwangere oder auch Hochleistungssportler unterliegen bei dem Kalziumbedarf jedoch anderen Werten, da diese aufgrund der Gegebenheiten höher anzusetzen sind. Als Wirksame Vorbeugung gegen Osteoporose und Zahnverlust sollte man sich um eine konsequente Kalziumversorgung bereits im Babyalter kümmern, da schon hier die Grundlagen für die spätere Stabilität der Knochen gelegt werden.
Ein Mangel aufgrund einer Fehlernährung oder einem zusätzlichen Vitamin- D- Mangel führt zu starken Muskelkrämpfen oder auch zu der gefürchteten Osteoporose (Knochenabbau). Weitere Folgen zeigen sich an der Zahnfestigkeit- und Wachstum (bei Kindern). Hierbei werden die Grundlagen für einen stabilen Knochenbau und dessen Knochendichte besonders in den ersten Lebensjahren gelegt, wobei auch zu jedem späteren Zeitpunkt für die notwendige Kalziumversorgung gesorgt werden sollte.
Magnesium ist ein Leichtmetall, das unter der Einwirkung von Sauerstoff oxidiert. Eingelagert überwiegend in den Knochen besitzt ein Erwachsener ca. 23g im gesamten Körper. Der menschliche Organismus kann Magnesium nicht selber produzieren und muss es deshalb über die Nahrung zugeführt werden, damit es seine Funktion beim Muskelstoffwechsel oder auch bei der Knochenbildung ausführen kann.
Als Aufbaubeteiliger an Sehnen und Knochen beteiligt, wird es zudem zur Reizübertragung der Nerven auf die Muskeln benötigt, sowie für die wichtige Energiegewinnung mittels Enzyme und als Hemmfaktor bei der Blutgerinnung. Wer sich sehr stark Kalzium-, Phosphat-, Fett-, Eiweiß- und Phytinsäurelastig ernährt hemmt dadurch die Aufnahme von Magnesium und erschwert dadurch die Steuerung im Muskel- oder Nervensystem.
Magnesium findet sich in allen Lebensmitteln und auch im Trinkwasser. Besonders gehaltvolle Nahrungsmittel sind Produkte aus Vollkorn, Hafer, Bananen, Gemüse, Kartoffeln, Beerenfrüchte, Geflügel, Leber, Erdnüsse, Sonnenblumenkerne oder auch Fisch, Sesam und Milchprodukte. Des Weiteren ist Magnesium in verschiedenen Nüssen, ungeschältem Reis, Schokolade, Weizenkeimen und im Trinkwasser enthalten. Hier kann man sich beispielsweise einen Teil des täglichen Magnesiumbedarfs aus magnesiumhaltigen Mineralwasser zu führen.
Empfehlenswert ist eine Zufuhr von etwa 300 bis 400 Milligramm für Jugendliche ab 16 Jahren und auch für Erwachsene. 80 Milligramm für Kinder bis vier und 120 bis 310 Milligramm bei Jugendlichen bis zum Alter von 16. Unterschieden wird zudem bei dem Tagesbedarf, ob er für einen Mann gilt, der einen höheren Bedarf hat oder auch bei Schwangeren und Stillenden. Auch Diabetiker, ältere Menschen, die zu wenig trinken und Sportler benötigen ein Mehr an Magnesium, um das Niveau in einer gesunden Balance zu halten. Diese Tagesdosis ist bei einer ausgewogenen Ernährungsweise ganz leicht zu erreicht.
In der Regel bekommt man keinen Magnesiummangel, es sei denn man hat Störungen im Magen- Darm- Trakt oder muss bestimmte Medikamente, wie etwa die Antibabypille einnehmen. Auch ein hoher Alkoholkonsum, chronische Durchfälle, ein ständiger Missbrauch von Abführmitteln oder auch eine höhere Ausscheidung bei Diabetikern können ebenfalls einen Mangel an Magnesium entstehen lassen. Ein Magnesiummangel zeigt sich mit Muskelkrämpfen, Schwindel, Unruhe, Zittern oder auch Herz- Kreislaufbeschwerden, Kopfschmerzen, Konzentrationsmangel, Müdigkeit oder auch eine Anfälligkeit für Depressionen. Einen gestiegenen Bedarf an Magnesium findet sich bei Personen, die unter Stress stehen, Sportler oder auch Schwangere und Stillende.
Letzte Aktualisierung am 14.06.2021.