Vitamin A findet sich als fettlösliches Vitamin nur in tierischen Lebensmitteln. Carotinoide, die Vorstufe des Vitamin A, sind dagegen in pflanzlichen Nahrungsmitteln enthalten. Der menschliche Organismus ist hierbei im Stande die gelben und fettlöslichen Farbstoffe zu Vitamin A umzuwandeln. Als Speicher wird hierbei vom menschlichen Organismus die Leber benützt.
Im Körper des Menschen wird das Vitamin A für zahlreiche Funktionen und Abläufe benötigt. Vitamin A, mit der chemischen Bezeichnung Retinol, ist besonders für die Erhaltung der Sehkraft wichtig, sowie die Funktionsfähigkeit der Schleimhäute, der Haut und auch bei der Infektionsabwehr. Eine bedeutende Rolle kommt dem Vitamin A auch bei der Produktion des Testosterons und bei der Entwicklung des Mutterkuchens (Plazenta), sowie des Fötus zu. Zudem hilft das Vitamin A bei der Vorbeugung von Schäden an den Zellmembranen, den Zellen und dem Zellkern, und damit auch möglichen Krebserkrankungen. Wie jedes fettlösliche Vitamin wird auch das Vitamin A im Körper gespeichert.
In Lebensmitteln kommt das Vitamin A in unterschiedlicher Konzentration vor. Retinol aus tierischen Produkten findet sich in Leber, Fisch, Eier und in Milch und Milchprodukte. Pflanzliches Carotin ist hingegen am meisten in Aprikosen, Chicorèe, Grünkohl, Gurke, Möhren, Hirse, Kopfsalat, Rote Bete, Papaya, Fenchel, Tomaten, Petersilie, Grapefruits und weiteren orangefarbenen Gemüse- und Obstsorten zu finden.
Vitamin A sollte über die tägliche Nahrungsaufnahme zugeführt werden, wobei der durchschnittliche Tagesbedarf bei 0,8 bis 1mg. Jugendliche in der Wachstumsphase und Schwangere beziehungsweise Stillende können die Tagesmenge etwas erhöhen. Dieser Bedarf lässt sich bereits anhand weniger Lebensmittel sehr gut decken. Jeweils eines dieser Lebensmittel und der entsprechenden angegebenen Menge genügt für die tägliche Versorgung: 250g Aprikosen, 3l Milch, 100g Spinat oder auch 50g Karotten, 200g Camembert bzw. 200g Thunfisch.
Ein Mangel kann bei einer fehlerhaften Ernährungsweise, bei Leberschädigungen oder auch bei Einnahme bestimmter Medikamente, einem überhöhten Genuss von Alkoholika und vielen weitern Faktoren entstehen. Die Auswirkungen sind hierbei eine trockene Haut, Nägel, Augen und Haare, eine Verschlechterung der Sehfähigkeit, eine höhere Empfindlichkeit gegen Licht, Eisenmangel und Nachtblindheit. Ferner besteht ein höheres Risiko Krebs zu bekommen, sowie eine arteriosklerotischen Herzerkrankung, Fruchtbarkeitsstörungen, Gewebeschäden, Erblindung, ein reduzierter Geruchssinn und Störungen des Wachstums bei Kindern.
Doch auch bei einer Überversorgung mit Vitamin A können negative Symptome und Erkrankungen entstehen: Kopfschmerzen, Erbrechen, ein hoher Hirndruck, Durchfall, die Einschränkung der Tätigkeit der Schilddrüse, sowie eine Vergrößerung von Milz und Leber sind einige der möglichen Folgen einer so genannten Hypervitaminose.
Letzte Aktualisierung am 29.10.2021.