Mit einer Früherkennungsuntersuchung zum Prostatakrebs kann ein möglicher Krebsbefall rechtzeitig auffällig werden. Die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung ist sinnvoll, weil Prostatakrebs (Prostatakarzinom) anfangs oft keine oder nur unspezifische Symptome hervorruft. Männer ab 45 Jahren sollten sich der Früherkennung unterziehen, beim Vorliegen eines besonderen Risikos für das Prostatakarzinom auch schon früher. In der Untersuchung wird eine Abtastung des Organs über den Darm durchgeführt sowie eine Blutuntersuchung auf das PSA (Prostata-spezifisches Antigen).
Die Früherkennungsuntersuchung auf Prostatakrebs (Prostatakarzinom) wird Männern über 45 Jahren empfohlen. Die Prostata (Vorsteherdrüse) ist ein Organ, das sich unterhalb der Harnblase um die Harnröhre herum befindet und ein Sekret erzeugt, das einen Teil der Samenflüssigkeit darstellt. In Deutschland handelt es sich beim Prostatakarzinom um den häufigsten bösartigen Tumor und die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache der Männer. Von den Betroffenen versterben ungefähr 10 Prozent durch den Krebs. Das Prostatakarzinom findet sich meist bei älteren Patienten. Das mittlere Alter der Erkrankten ist knapp über 70 Jahre. Es finden sich einige Risikofaktoren für den Prostatakrebs, beispielsweise eine Prostatakrebserkrankung bei anderen Familienmitgliedern, hormonelle Einflüsse sowie ein hohes Alter. Beim Krebsbefall der Prostata bestehen oft keine oder keine eindeutigen Symptome, dazu können Probleme beim Wasserlassen sowie allgemeine Auffälligkeiten wie Leistungseinschränkung und Gewichtsabnahme gehören. Das Prostatakarzinom ist bösartig, kann also zu Tochtergeschwülsten (Metastasen) in anderen Körperbereichen führen. Die Behandlung kann unter anderem durch Operation oder Bestrahlung erfolgen. Je früher das Karzinom erkannt wird, desto besser sind die Behandlungschancen und die Lebenserwartung.
Die Prostatakrebs-Früherkennung sollte bei allen Männern ab einem Alter von 45 Jahren vorgenommen werden. Bei Vorliegen von Risikofaktoren sollte die Untersuchung bereits früher, etwa ab 40 Jahren, erfolgen. Die Früherkennungsuntersuchung sollte regelmäßig im Abstand von einem Jahr wiederholt werden. Der Abstand kann unter gewissen Umständen verlängert werden. Normalerweise wird die Untersuchung bis zum Alter von 75 Jahren vorgenommen, sie kann aber auch noch später erfolgen.
Die Früherkennungsuntersuchung besteht im Normalfall aus zwei Teilen: der Abtastuntersuchung der Prostata sowie der Blutanalyse auf das Prostata-spezifische Antigen (PSA). Die Abtastung des Organs erfolgt durch den Arzt über den After, da die Prostata direkt vor dem Mastdarm liegt. Verhärtungen und Knötchen können verdächtig für ein Prostatakarzinom sein. Die Erkennungsrate des Tumors ist bei der Tastuntersuchung allerdings eher gering, so dass diese bei der Früherkennung mit einer Blutuntersuchung kombiniert wird. Bestimmt wird der Wert für das PSA (Prostata-spezifisches Antigen). Liegt dieser über 4 ng/ml (Nanogramm pro Milliliter), so besteht ein Verdacht auf Prostatakrebs. Bei verdächtigem Befund in der Tastuntersuchung oder bei der PSA-Kontrolle im Blut werden weitere Untersuchungen veranlasst, normalerweise erfolgt dann eine Probeentnahme von Prostatagewebe (Prostata-Biopsie).
Vor der Früherkennungsuntersuchung auf Prostatakrebs sind an sich keine speziellen Hinweise zu beachten. Manche Patienten haben vor der Tastuntersuchung über den After Schamgefühle, oder es erscheint ihnen unangenehm. Es handelt sich jedoch um eine einfache und normalerweise nicht schmerzhafte Untersuchung, die zur rechtzeitigen Erkennung von möglichem Krebs beitragen kann.
Die Prostatakrebs-Früherkennung gliedert sich in zwei Teile, nämlich das Abtasten des Organs und die Blutentnahme zur PSA-Bestimmung.
Bei der Abtastuntersuchung legt sich der Patient auf die Seite. Der Arzt zieht Einweghandschuhe an und führt seinen Finger mit Hilfe von etwas Gleitmittel in den After ein. Er erfühlt und beurteilt die Prostata, die Samenbläschen (falls möglich) sowie auch Mastdarm und After. Diese Untersuchung dauert nicht lange, oft kann sie schon nach einer Minute beendet werden.
Zur Bestimmung von PSA (Prostata-spezifisches Antigen) wird dem Patienten Blut abgenommen. In aller Regel erfolgt dies an einer Vene am Arm. Nach Aufstauung mit einer Manschette sowie einer Hautdesinfektion wird eine Kanüle eingestochen und das Blut in ein Probenröhrchen gezogen. Danach kann die Kanüle wieder entfernt werden, mit einem Tupfer und eventuell einem Pflaster wird die Blutung gestoppt. Die Blutprobe wird in ein Labor weitergeschickt und dort auf den Wert für PSA untersucht.
Das Abtasten der Prostata ist normalerweise ungefährlich. Bei der Blutentnahme kann es durch den Nadelstich zu meist kleineren Komplikationen wie Blutungen, Nachblutungen, Blutergüsse, Infektionen sowie Narben kommen.
Das Abtasten und die PSA-Bestimmung gehören zur Prostatakrebs-Früherkennung beziehungsweise zu den Grunduntersuchungen der Prostata. Weitere Untersuchungen werden meist nur bei verdächtigen Werten beziehungsweise Befunden vorgenommen. Eine Ultraschalluntersuchung aus dem Mastdarm heraus (transrektale Ultraschalluntersuchung) kann sinnvoll sein. Ein definitiver Nachweis des Prostatakarzinoms gelingt mit einer Gewebeentnahme aus der Prostata (Prostatabiopsie).
Letzte Aktualisierung am 07.09.2021.