Die Gehirnerschütterung wird auch als ein Schädel-Hirn-Trauma bezeichnet. Es handelt sich um eine ist eine entstandene Schädigung des Gehirns, zum Beispiel einem Unfall.
Es gibt drei Schweregrade, leicht, mittel und schwer, wobei das leichte Schädel-Hirn-Trauma die eigentliche Gehirnerschütterung darstellt.
Gekennzeichnet ist ein Schädel-Hirn-Trauma durch nach einem Unfall mit Kopfbeteiligung auftretende Übelkeit, Bewusstlosigkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen. Eingeteilt in die Schweregrade wird das Schädel-Hirn-Trauma aktuell nach der Glasgow Coma Scale, die mit einem Punktegrad den Bewusstseinsstatus des Patienten misst.
Eine Gehirnerschütterung (Commotio cerebri) wird meist durch einen Schlag gegen den Kopf ausgelöst. Das Gehirn schwimmt in der so genannten Hirnflüssigkeit (Liquor) im Schädel. Bei einem Schlag gegen den knöchernen Schädel wird dieser durch die Wucht sehr stark beschleunigt. Das "schwimmende" Gehirn aber kann dieser Bewegung nicht schnell genug folgen, und schlägt gegen den Knochen. Ist dieses Ereignis stark genug, besteht eine Gehirnerschütterung.
Eine Gehirnerschütterung fällt durch starke, stechende Kopfschmerzen und Übelkeit auf. Je nach Schwere der Erschütterung kommen noch Schwindel und Erbrechen hinzu. Typischerweise besteht beim Verletzten auch eine Erinnerungslücke ab dem verletzenden Geschehen (anterograde Amnesie). Diese Lücke umfasst meist einige Minuten. In schweren Fällen kann es zur Bewusstlosigkeit kommen, diese dauert bei Gehirnerschütterung im Allgemeinen nicht länger als einige Sekunden.
Außerdem treten häufig noch Begleitsymptome auf, die auf den Schlag zurückzuführen sind wie Platzwunden und Blutergüsse.
Aus dem Unfallhergang und den bestehenden Symptomen kann oft schon eine Verdachtsdiagnose gestellt werden. Um diese abzusichern ist der Einsatz bildgebender Verfahren notwendig wie CT (Computer-Tomografie) oder MRT (Magnetresonanz-Tomografie).
Der Einsatz dieser Mittel ist allein schon nötig, um schwerwiegendere innere Verletzungen, wie Blutungen, auszuschließen.
Kopfschmerzen sind ein sehr unspezifisches Symptom. Sie können beispielsweise durch einen Sonnenstich ausgelöst werden. Durch die Hitze werden Gehirn und vor allem Hirnhäute verstärkt durchblutet, was eine Schwellung zur Folge hat, die dann Schmerzen auslöst.
Des Weiteren können die Schmerzen auch durch eine (vielleicht noch nicht diagnostizierte) Migräne ausgelöst werden. Hierzu passen auch die Symptome Schwindel und Übelkeit. Der Gehirnerschütterung sehr ähnlich sind die Gehirnprellung und die Gehirnquetschung.
Der größte Unterschied zwischen zur Gehirnerschütterung besteht im Ausmaß der Schädigung. Die Erschütterung ist die mildeste Form der drei. Bei Prellung und Quetschung kommt zu den Symptomen der Gehirnerschütterung vor allem eine Bewusstlosigkeit, die bis hin zu mehreren Tagen andauern kann.
Am Unfallort kann nicht entschieden werden, ob eine Gehirnerschütterung oder eine schwerwiegendere Verletzung des Gehirns vorliegt. Es müssen vor allem zuerst die Symptome bekämpft werden. Offene Wunden sollten steril abgedeckt werden. Falls Bewusstlosigkeit auftritt, muss die betroffene Person dementsprechend versorgt werden (stabile Seitenlage, Puls- und Atemkontrolle).
Die verletzte Person wird 24 Stunden im Krankenhaus beobachtet. Wenn nach dieser Zeit keine Verwirrungszustände mehr existieren, kann sie entlassen werden. Allerdings sollte während der folgenden Tage Bettruhe eingehalten werden. Außerdem sollte die Person vor Licht und lauten Geräuschen geschützt sein, da oft eine Überempfindlichkeit besteht.
Eine Gehirnerschütterung heilt bei entsprechender Schonung innerhalb einiger Tage aus. In der Regel sind keine Komplikationen oder Spätfolgen zu erwarten.
Letzte Aktualisierung am 10.08.2021.