Unter einer Wunde versteht man die Trennung des Gewebszusammenhangs an äußeren oder inneren Körperoberflächen. Unter Umständen kann sie zu einem Gewebsverlust führen. Meistens wird sie durch äußere Gewalteinwirkung verursacht, aber auch Krankheiten können zu unterschiedlichen Hautverletzungen führen, so beispielsweise ein Geschwür (Ulkus).
Durch eine Wunde wird die Schutzschicht des Körpers verletzt und die Schutzbarriere aufgehoben. Somit können Bakterien und andere Krankheitserreger problemlos in den Körper eindringen.
Bei Verletzungen im Freien ist besonders der Wundstarrkrampf oder der Tetanus gefürchtet. Beim Tetanus handelt es sich um eine schwere bakterielle Wundinfektion, die zu Erkrankungen des Nervensystems führt. Typische Symptome sind hier die Krämpfe der Muskulatur, die für den Patienten lebensbedrohend sein können.
Daher sollte man sogar bei kleinsten Verletzungen die Tetanusimpfung auffrischen bzw. den Tetanusschutz des Betroffenen überprüfen. In Deutschland erfolgt die Impfung routinemäßig im Kindesalter im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen (3., 4., 5. und 12. Lebensmonat). Anschließend sollte man alle zehn Jahre den Tetanusschutz erneuern lassen, um weiterhin die Immunität aufrechtzuerhalten.
Topografisch (von der Lage abhängig) unterscheidet man zwischen äußeren und inneren Wunden. Bei den inneren Wunden handelt es sich in der Regel um spießende Knochenbrüche, Schuss- oder tiefe Stichwunden durch Waffen. Hier besteht besonders die Gefahr von großen Blutungen durch Gefäß- oder Herzverletzungen, der Milzruptur und Leberschädigung.
Zudem drohen durch die Verletzung und Eröffnung von keimreichen Hohlorganen wie Darm oder Harnblase, Infektionen der Bauchhöhle, die bis zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führen können. Auch können durch Verletzungen von Gehirn, Herz oder Lunge lebensbedrohliche Funktionsstörungen auftreten.
Man kann auch eine Einteilung in einfache oder komplizierte Wunden vornehmen. Von einer einfachen Wunde spricht man bei Verletzungen der Haut, Unterhaut (Fettschicht), Faszie (bindegewebige Körperhülle) und des Muskels. Laut einigen Autoren gehören auch Läsionen der Schleimhaut ohne Perforation zu der Gruppe der einfachen Wunden.
Solche Wunden lassen sich einfach, zügig und sicher therapieren. Dagegen spricht man von einer komplizierten Wunde wenn Verletzungen von Sehnen, Sehnenscheiden, Gelenken, Gefäßen oder Nerven bestehen. Auch Wunden mit Organverletzung und Höhleneröffnung, wie Eröffnung von Brustkorb oder Schädel, gehören zur Gruppe der komplizierten Wunden. Hier ist der Heilungsprozess etwas schwieriger und sollte vom Facharzt durchgeführt werden.
Man unterscheidet in der Regel zwischen folgenden Wundtypen:
Die Wundheilung erfolgt in drei Phasen:
Wunden oder Hautverletzungen entstehen in der Regel durch äußere Gewalt oder als Folge durch Krankheiten. Die wichtigsten Ursachen sind:
Schnittwunden werden besonders durch die Einwirkung scharfkantiger oder glatter Gegenstände wie Messer, Scheren oder auch Sportgeräte mit glatten Kanten, z.B. Schlittschuhe, hervorgerufen. Durch den Schnitt werden zahlreiche Blutgefäße in der obersten Hautschicht verletzt, welche zu starken Blutungen führen können. Die Wundränder klaffen häufig auseinander, wobei die Ränder in der Regel relativ glatt sind. Durch die starke Blutung werden auch Erreger aus der Wunde ausgeschwemmt, so dass es hier nur selten zu Wundinfektionen kommt.
Schürfwunden sind die häufigsten Verletzungen. Es handelt sich dabei um oberflächliche Hautverletzungen (Epidermis und zum Teil die darunter liegende Dermis), die durch das Einwirken rauer Gegenstände oder Flächen verursacht werden.
Sie entstehen oft durch Stürze auf den Boden oder durch versehentliche Reibung an Wänden oder Sportgeräten. Durch die Reibung, die während des Verletzungsvorgangs entsteht, kann es zusätzlich zu Verbrennungserscheinungen, wie beim Abrutschen von Seilen, kommen.
Jede Schürfwunde sollte innerhalb der ersten sechs Stunden versorgt werden. Ist dies nicht der Fall, so gilt die Wunde nach sechs Stunden als infiziert. Von der Wunde ausgehend kann sich die Infektion über die Lymphbahnen und -knoten im gesamten Körper ausbreiten.
Risswunden entstehen durch die Einwirkung spitzer Gegenstände und die gleichzeitige Überdehnung der betreffenden Hautpartie. Die Haut reißt ein. Quetschwunden werden dagegen häufig durch Aufprall gegen die Wand oder Zusammenstöße mit anderen Menschen verursacht.
Eigentlich handelt es sich bei den Platzwunden um Riss-Quetsch-Wunden, die nach Einwirkung stumpfer Gewalt überall dort auftreten, wo direkt unter der Haut ein Knochen liegt.
Stichwunden werden durch das Einwirken spitzer Gegenstände wie Messer oder Spieße hervorgerufen.
Blasen können entweder durch Hitzeeinwirkung (Verbrühung bzw. Verbrennung) oder durch übermäßige Reibung an einer Hautstelle, etwa durch falsches Schuhwerk, entstehen. Durch andauernden Druck oder die Reibung, wird die oberste Hautschicht von der darunter liegenden Schicht gelöst, so dass sich ein Hohlraum bildet. Es kommt zu einem Flüssigkeitsaustritt aus dem verletzten Gewebe, der sich im entstandenen Spalt sammelt (Wundsekret).
Durch Einwirkung von Wärme auf das Gewebe können Verbrühungen und Verbrennungen entstehen. Der enorme Temperaturanstieg führt dabei zu einer Zellschädigung bzw. zum Zelltod und zur Gerinnung der Eiweißpartikel. Je nach Temperaturhöhe und Dauer der Hitzeeinwirkung, kann die Ausbreitung und Tiefe der Gewebsschädigung unterschiedlich aussehen. Man unterteilt die Verbrennungen in vier Grade.
Unter einer Erfrierung versteht man einen lokalen Kälteschaden des Gewebes, der durch intensives, einmaliges Kältetrauma verursacht wird. Als Folge kommt es zu einem Sauerstoffmangel in der entsprechenden Körperregion, welches zu einem Gewebsschaden oder bis hin zum Zelltod führen kann.
Verätzungen kommen durch Säureeinwirkungen auf Haut oder Schleimhaut zustande.
In der Regel handelt es sich um Tierbisse, die mit einer hohen Infektionsgefahr verbunden sind. Besonders groß ist die Gefahr der Übertragung von Tetanus und Tollwut.
Es handelt sich in der Regel um kleine Wunden, bei denen sich das Geschoss zum Teil noch im Körper befindet.
Abhängig von der Ursache, kann man folgende Wundarten unterscheiden:
Mögliche Ursachen die zu einer schlechten Wundheilung führen, können sein:
Typisch sind hier glatte, manchmal klaffende Wunden, die bis in tiefe Gewebsschichten reichen können. Je nach Schnitttiefe kann es zu starken Blutungen kommen. Die Wundränder sind glatt. Die Betroffenen verspüren meist nur mäßig Schmerzen.
Schürfwunden führen häufig zu starken Schmerzen. Dagegen bluten sie nur wenig und bergen daher ein großes Infektionsrisiko. Die Wundränder sind unregelmäßig.
Es handelt sich in der Regel um wenig blutende und nässende Hautabschürfungen der Oberhaut (Epidermis) mit unterschiedlicher Tiefe, die häufig verschmutzt sind.
Die darunterliegende Lederhaut (Corium) ist in der Regel unverletzt. Da die Oberhaut keine Blutgefäße besitzt, treten auch kaum Blutungen auf. Die Blutgefäße befinden sich erst in der Lederhaut. Abhängig von der Tiefe und Schwere der Verletzung können die Wunden unterschiedliche Beschwerden verursachen. Zum einen kann es zu punktförmigen Einblutungen oder auch stärkeren Blutungen kommen, die meistens stark nässend sind.
Zum anderen treten auch häufig starke Schmerzen auf, da beim Abschürfen Nervenenden aus der Lederhaut freigelegt werden. Schürfwunden weisen auch oft sehr starke Verschmutzungen auf, z.B. Straßenschmutz, der fest in die Haut eingerieben ist.
Dagegen sind die wichtigsten Zeichen einer infizierten Schürfwunde Schmerz, Schwellung, Hautrötung und Druckempfindlichkeit der betroffenen Stelle.
Eine Risswunde weist sehr unregelmäßige Wundränder auf und schmerzt sehr stark. Es kommt zur mäßigen Blutungen, da die Blutgefäße lediglich gequetscht oder zerrissen und nicht durchschnitten sind. Häufig sind die Wunden stark verschmutzt.
Bei einer Quetschwunde können große Blutergüsse und Wundödeme entstehen, die meist erst spät entdeckt werden. Dies führt zu einer enormen Druckerhöhung im Gewebe und löst heftige Schmerzen aus. Die Wundränder werden durch Blut, Lymphflüssigkeit und Serum, die in das umliegende Gewebe eindringen, immer weiter auseinander gedrückt. Dies ist unter anderem auch der Grund, warum es zu einer gestörten bzw. verzögerten Wundheilung kommt.
Durch die stumpfe Gewalteinwirkung werden weiche Hautpartien gequetscht und geprellt. Die Haut kann dem Druck nicht mehr ausweichen und platzt auf. Es kommt vor allem dann zu starken Schmerzen, wenn zusätzlich der Knochen verletzt wurde. Die Wundränder sind leicht unregelmäßig und oft zerfetzt.
Sie können zudem durch so genannte Taschen unterhöhlt sein. Oft weisen die Wundränder auch nekrotisches (abgestorbenes) Gewebe auf. Platzwunden bluten in der Regel nur mittelstark, können aber bei Kopfplatzwunden oder bei Taschenbildung zu sehr starken Blutungen führen. Arterielle Gefäßverletzungen sind durch hellrotes Blut gekennzeichnet, die pulsartig aus der Wunde herausspritzen. Dagegen sickert ein dunkleres Blut aus der Wunde, bei venösen Gefäßverletzungen.
Es handelt sich in der Regel um kleine, aber unterschiedlich tiefe Verletzungen mit glatten Wundrändern. Häufig bluten Stichwunden nur wenig, so dass hier die Gefahr besteht, dass Infektionserreger in der Wunde zurückbleiben, die schwerwiegende Komplikationen auslösen können. Da Stichwunden meistens sehr tief sind, kommt es nicht selten zu Blutungen nach innen.
Es handelt sich um gerötete, leicht erhabene Hautstellen bzw. um flüssigkeitsgefüllte Hohlräume. In der Regel treten nur leichte Schmerzen auf. Nicht geplatzte Blasen führen zu leicht brennenden Schmerzen. Aufgeplatzte Blasen können jedoch bei Bewegung zu heftigsten Schmerzen führen.
Man unterteilt die Verbrennungen in vier Grade:
Es kommt zur Rötung der betroffenen Hautstellen, auf denen sich unter Umständen Blasen oder Schorf bilden können. Auch klagen die Patienten oft über Schmerzen.
Die Patienten verspüren meistens sehr starke Schmerzen.
Es liegt eine kleine Eintrittsstelle vor, wobei die Austrittsstelle eher ein größeres unregelmäßiges Wundgebiet mit Quetschungen und Hautrissen aufweist. Schussverletzungen gehen meist mit großen Blutverlusten einher.
Abhängig vom Heilungsverlauf unterscheidet man zwischen:
Wunden und Hautverletzungen fallen in der Regel sofort auf. Anhand der klinischen Untersuchung und der Anamnese kann man bereits die Wundart und den Ausmaß der Schädigung diagnostizieren, so dass hier keine aufwendigen technischen Untersuchungen erforderlich sind. Die einzige Ausnahme ist bei Verdacht auf innere Blutungen, hier sind natürlich weitere bildgebende Verfahren erforderlich.
Eine Wunde entsteht in der Regel durch äußere Gewalt oder als Folge von verschiedenen Krankheiten. Nähere Informationen sind unter Abschnitt „Ursachen" zu finden.
Die wichtigsten Aspekte der Wundversorgung sind:
Generell sollte man bei jeder Wundpflege folgende Schritte befolgen:
Sofortige Hochlagerung des verletzten Körperteils, um den Blutverlust so gering wie möglich zu halten. Als nächstes sollte man die Wunde mit einem sterilen Verbandsmaterial abdecken. Ist diese Maßnahme nicht ausreichend um die Blutung zu stoppen, so sollte man zusätzlich auf die Wunde Druck ausüben, um die arterielle Blutversorgung im Wundbereich zu komprimieren (unterdrücken). In der Regel lässt sich die Blutung durch festes Aufdrücken des Verbandmaterials, am einfachsten und sichersten reduzieren.
Im nächsten Schritt sollte man einen Druckverband anlegen, der über einen längeren Zeitraum einen kontinuierlich wirkenden Druck auf die Wunde ausübt. Jedoch kann man nicht bei allen Schnittwunden einen Druckverband anlegen. So sollte man bei Verletzungen im Bereich des Halses, das Verbandsmaterial direkt auf die Wunde drücken und nicht abbinden, da sie sonst die Atmung erheblich behindern könnte. Die Wunde sollte so lange gedrückt werden bis die Blutung steht bzw. die Versorgung von einem Arzt übernommen wird.
Bei oberflächlichen Wunden lassen sich durch diese äußerst einfachen Maßnahmen, so gut wie alle Blutungen stoppen. Liegen dagegen tiefe Schnittwunden vor, die durch Verletzung großer Arterien zu extrem starken Blutungen führen, so kann es passieren dass weder der Druckverband noch der zusätzliche manuelle Druck zu einem Blutungsstop führen.
In solchen Situationen sollte man, bis der Notarzt eintrifft, die Blutzufuhr zur verletzten Körperstelle unterbrechen. Dies kann unter Umständen das Leben des Verletzten retten. Hierbei sucht man den Puls der zuführenden Schlagader auf und drückt sie gegen einen darunter liegenden Knochen, etwa bei Blutungen des Beines ist die Mitte der Leistenbeuge besonders gut zum Abdrücken geeignet.
Zum Abbinden sollte man am besten mehrere Zentimeter breite Tücher wie Krawatte und auf keinen Fall Schnüre oder Drähte verwenden. Man sollte sich dabei den genauen Zeitpunkt des Abbindens merken bzw. notieren und diese dem Notarzt mitteilen. Eine einmal angelegte Abbindung darf nicht mehr gelockert werden! Über weitere Maßnahmen entscheidet dann der Rettungsdienst vor Ort.
Doch auch hier muss man zwischen Nutzen und Schaden abwägen, da durch das Abbinden einer Extremität schwerste Folgeschäden auftreten können, die nicht selten zum Verlust von Gliedmaßen führen. Daher ist eigentlich davon abzusehen. Bei der ärztlichen Versorgung wird die Wunde gereinigt (mit steriler Kochsalzlösung ausgespült), desinfiziert und genäht.
Dabei kann man die Wunde entweder mit Wundnahtstreifen (bei kleinen Wunden), Punktnähten oder fortlaufende Nähten verschließen. Wundnahtstreifen werden vor allem bei Kindern und bei Gesichtsverletzungen durchgeführt. Größere oberflächliche und saubere Wunden, die einen glatten Wundrand besitzen, werden mit einer Punktnaht oder fortlaufend oberflächlichen Naht verschlossen.
Anschließend wird die Wunde steril abgedeckt, ruhiggestellt und hochgelagert. Man kann die Nähte in der Regel zwischen dem 6. und 14. Tag entfernen. Liegen tiefe Wunden vor, so können unter Umständen auch Sehnen, Gefäße und Nerven mit verletzt bzw. getrennt sein.
Diese Wunden werden zunächst verbunden. Bestehen Hohlräume, so wird das Legen einer Drainage empfohlen, um die Wundflüssigkeit problemlos abfließen zu lassen. Mit einer lockeren Wundnaht wird die Wunde verschlossen und mit feuchtem und saugendem Wundverband unter leichtem Druck verbunden. Anschließend wird die Wunde ruhiggestellt und nach etwa ein bis zwei Tagen die Drainage entfernt.
Dagegen sollte man alte oder infizierte Wunden nicht verschließen. Aufgrund der Infektionsgefahr sollten die Wunden offen bleiben und eventuell unter Betäubung gründlich gereinigt werden. Hier wird ein stark saugender Verband angelegt, der täglich gewechselt werden sollte. Auch hier wird die Wunde ruhiggestellt und hochgelagert. Erst wenn das Gewebe abgeschwollen und nicht mehr empfindlich ist, kann man noch bis zu sieben Tagen nach der Verletzung eine Hautnaht setzen.
Zunächst sollte die Schürfwunde mit Wasser von grobem Schmutz befreit und gereinigt werden. Sitzen dagegen Fremdkörper in der Verletzung fest, müssen diese durch einen Arzt entfernt werden. Anschließend wird auf die Wunde Desinfektionsmittel aufgetragen und nach dem trocknen ein Pflaster oder Verband angelegt.
Besteht eine Blutung so sollte diese vorher gestillt werden. Man verwendet hierzu häufig oberflächlich wirkende, blutungsstillende Substanzen (Hämostatika) oder Adstringenzien. Adstringenzien reagieren mit den oberen Gewebsschichten und bilden eine dünne feste Membran. Antibiotikahaltige Substanzen werden bei der oberflächlichen Wundversorgung nicht mehr angewandt.
Wichtig ist auch hier, dass die Wunde mit sterilen (keimfreien) Verbandsmaterialien verbunden und dabei nicht berührt werden sollte. Stärker blutende Schürfwunden sollten mit Salbenkompresse oder steriler Mullkompresse abgedeckt werden, damit sie die Wunde feucht halten. Diese dürfen nicht mit der Wunde verkleben.
Die Wundauflagen können dann entweder mit Schlauchverband, Gazebinden oder elastischen Fixierbinden fixiert werden. Bei leichten Schürfwunden reicht nach Reinigung und Desinfektion ein einfaches Pflaster oder die Abdeckung mit einem Sprühverband aus. Unter Bildung eines Schorfs heilen sie am besten ab.
Die Therapie der infizierten Wunden umfasst neben der Reinigung und Abdeckung der Wunde, auch die Gabe von Antibiotika um die Infektion zu bekämpfen.
Man sollte zudem immer sicher stellen, dass der Patient gegen Tetanus geimpft ist.
Mit einem geeigneten Verband sollte die Blutung zum Stillstand gebracht werden. Damit verhindert man auch eine weitere Wundverschmutzung durch eindringende Krankheitserreger. Die Verbandart ist abhängig von der Blutungsstärke und sollte auf jeden Fall steril erfolgen, beispielsweise mit sterilen Mullkompressen oder Salbenkompressen. Nach der Erstversorgung sollte man das betroffene Körperteil ruhigstellen und hochlagern.
Die Schmerzen und Schwellungen können mit kalten Umschlägen oder Eispackungen gut gelindert werden. Große Risswunden sollten mit Zugpflaster oder mit mehreren Stichen ärztlich versorgt werden. Nach der Erstversorgung sollte man sofort zum Arzt. Der Arzt wird zunächst die Wunde reinigen und feststeckende Gegenstände entfernen. Auch die Wundränder werden gerade geschnitten und bestehende Nekrosen entfernt. Nur so wird eine schnelle und reibungslose Wundheilung gewährleistet.
Liegen dagegen stark zerklüftete Wunden mit Wundtaschen vor, so ist hier manchmal eine Wundausschneidung gar nicht mehr möglich. In diesem Fall spült man die Wunde sorgfältig, tamponiert sie und setzt Enzyme zur Wundreinigung ein. Bestehen größere Blutergüsse so müssen diese punktiert werden.
Gelegentlich wird eine Drainage eingelegt, um das Wundsekret abfließen zu lassen. Nach Möglichkeit sollte man die Wunde nähen oder mit einem entsprechenden Fertigverband verschließen. Ist beides nicht möglich, weil die Wunde stark zerklüftet, großflächig oder infiziert ist, so muss sie offen zuheilen.
In diesem Fall spricht man auch von sekundärer Wundheilung. Die Wundheilung wird hier durch einen leichten Kompressionsverband unterstützt. Auch hier sollte man das betroffene Körperteil ruhigstellen.
In erster Linie sollte ein geeigneter Notverband angelegt werden, um zum einen die Blutung zu stoppen und zum anderen eine weitere Wundverschmutzung durch eingedrungene Krankheitserreger zu vermeiden. Nach der Notversorgung sollte man auf jeden Fall zum Arzt gehen. Weiteres Vorgehen siehe bei Riss- und Quetschwunden.
Ein Gegenstand der sich noch in der Wunde befindet wie ein Nagel oder Pfeil sollte nicht selbständig entfernt werden, da es unter Umständen zu starken Blutungen kommen kann. Auch bei Stichwunden sollte man einen geeigneten Notverband anlegen, um die Blutung zu stoppen und weitere Wundverschmutzungen zu vermeiden.
Blasen dürfen auf keinen Fall geöffnet werden, da sonst Keime in die Wunde gelangen können. Die obere Hautschicht ist immer noch einen idealer Schutz vor Infektionen. Auch wird die Flüssigkeit allmählich resorbiert, so dass eine Eröffnung gar nicht notwendig ist.
Stattdessen sollte man die Blasen mit einem speziellen Blasenpflaster faltenfrei abdecken, um den Druckschmerz zu lindern. Dagegen sollten bereits geplatzte Blasen mit einer antiseptischen Lösung gut gespült und steril abgedeckt werden. Die oberste Hautschicht sollte man nicht abtragen falls die Stelle noch sauber ist, um den schützenden Effekt solange wie möglich beizubehalten. Außerdem wird eine sportliche Schonung angeraten.
Eine Verbrennungswunde sollte sofort gekühlt werden, dass heißt die Wunde sofort unter den Wasserhahn halten. Am besten sollte man normales, kaltes Leitungswasser zwischen 15 bis 25 Grad auf die verbrannte Körperstelle laufen lassen. Um Erfrierung oder Unterkühlung des Gewebes zu vermeiden, sollte man die betroffene Körperregion nicht direkt in kaltes Wasser eintauchen oder Eiswasser verwenden. Man kann die Wunde so lange kühlen, bis die Schmerzen gelindert sind, aber bitte nicht länger als 20 Minuten.
Besonders bei Kleinkindern besteht die Gefahr einer raschen Abkühlung, so dass man hier viel vorsichtiger eine Kühlung durchführen sollte. Nach der Kühlung sollten die Verbrennungswunden mit sterilem Verbandsmaterial abgedeckt werden, besonders geeignet sind hier Wundauflagen aus Mull, Metallintücher oder spezielle Burn-Pac-Tücher. Man sollte auf keinen Fall fusselndes, nicht steriles Material wie Taschentücher verwenden. Auch dürfen keine Salben, Puder, Zahnpasta, Öl oder andere Mittel auf die Wunde aufgetragen werden. Ein angelegter Wundverband sollte nicht wieder eröffnet werden, dies sollte erst durch medizinisches Personal im Krankenhaus durchgeführt werden.
Außerdem sollte man beachten, das Gewebeverbrennungen häufig zu Schwellungen (Ödeme) der betroffenen Körperregion führen, daher sollten einengende Kleidungs- oder Schmuckstücke abgelegt werden.
Bestehen Erfrierungswunden so sollten diese mit einem trockenen, sterilem Verband abgedeckt werden. Die Körperregion sollte nach Möglichkeit hochgelagert werden. Um den erfrorenen Körperteil vor weiterer Kälteeinwirkung zu schützen, sollte nasse Kleidung durch trockene ersetzt werden.
Zudem sollte man das erfrorene Körperteil am eigenen Körper oder am Körper des Helfers erwärmen. Fortgeschrittene Erfrierungen sollten auf jeden Fall im Krankenhaus weiterbehandelt werden, um bleibende Schäden zu vermeiden.
Der wichtigste Schritt ist zunächst die Verdünnung der ätzenden Substanz an der betroffenen Körperregion. Das bedeutet, dass man eine intensive und anhaltende Spülung der Verätzungswunde mit Leitungswasser durchführen sollte. Anschließend wird die Wunde mit einem sterilen Verband abgedeckt. Auch hier dürfen keinerlei Salben, Gele, Puder oder Ähnliches verwendet werden. Die weitere Behandlung erfolgt durch medizinisches Personal.
Die Wunde sollte steril abgedeckt werden. Der Betroffene muss sofort zum Arzt oder ins Krankenhaus um eine lokale Infektionsgefahr bzw. die Infektion mit Tetanus oder Tollwut auszuschließen.
Wunde sofort steril abdecken und gegebenenfalls einen Druckverband anlegen. Aufgrund der Gefahr innerer Blutungen sollte sofort der Rettungsdienst gerufen werden.
Es gibt verschiedene Methoden des Wundverschlusses, hierzu gehören:
Diese Verfahren können auch kombiniert eingesetzt werden.
Bei der Wundtherapie sollte man unter anderem auch folgende Punkte beachten:
Eine Infektion mit Tetanus kann in 30 Prozent der Fälle tödlich ausgehen, obwohl sie durch eine einfache und preiswerte Impfung vermieden werden kann. Der Verletze sollte immer innerhalb von 6 bis 12 Stunden auf seinen Impfstatus überprüft bzw. befragt werden. Bei ungenügendem Impfschutz immer immunisieren. Nach Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) sollte im Verletzungsfall eine prophylaktische Impfung erfolgen.
Nicht alle Wunden heilen problemlos aus, manchmal ist eine prophylaktische oder therapeutische Antibiose als wichtiger Bestandteil der Wundbehandlung erforderlich.
In der Regel ist eine prophylaktische (vorbeugende) Antibiotikagabe unnötig, da sie zum einen die Entstehung von Antibiotikaresistenzen (besonders im Krankenhaus) begünstigen und zum anderen sehr kostspielig sind.
Werden dagegen Operationen im Bereich von keimreichen Organen wie Dickdarm oder Risikooperationen (z.B. am Herz) durchgeführt, so werden standardmäßig Antibiosen verabreicht. Die Wirksamkeit wurde durch randomisierte und anerkannte Studien belegt. Hierbei werden die Antibiosen in der Regel parenteral (intravenös oder intramuskulär) verabreicht und wirken im gesamten Körper (systemisch).
Nach schwerer, traumatischer Gewalteinwirkung kann es im Körperinneren zu einer Wundheilungsstörung kommen, die im schlimmsten Fall bis zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führen kann. In diesen Fällen sind therapeutische Gaben zwingend erforderlich und unumstritten.
Wie bereits oben mehrfach erwähnt sollte man zunächst die Erstversorgung einer Wunde kennen und auch durchführen. Ein Arzt sollte in der Regel immer dann aufgesucht werden, wenn folgende Zustände vorliegen:
Folgende Tipps sollten Sie beim Umgang mit Wunden beachten:
Letzte Aktualisierung am 13.08.2021.